Tierschützer kritisieren Appell zum Wolf

WWF widerspricht Messner: „Koexistenz statt Spaltung“

Donnerstag, 21. August 2025 | 17:23 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Die jüngsten Aussagen von Reinhold Messner zur Lage in den Bergen sorgen für Diskussion: Das Intervie mit dem Corriere dell’Alto Adige, indem er behauptete „Die drei Probleme der Berge sind ignorante Influencer, der Verkehr und die Wölfe. Die einen muss man erziehen, die anderen eliminieren” rief den WWF Trentino-Südtirol auf den Plan.

Die Naturschutzorganisation teilt Messners Sorge über die Zunahme des Massentourismus und den Verkehr auf den Alpenpässen. Diese Faktoren veränderten nicht nur die Natur, sondern beeinträchtigten auch das Leben in den betroffenen Gemeinden. Anders sieht man beim WWF jedoch den Umgang mit großen Beutegreifern wie dem Wolf.

Die Rückkehr des Wolfes sei zweifellos eine Herausforderung, so der WWF, doch sie lasse sich nicht durch Ablehnung oder Ausgrenzung lösen. Vielmehr brauche es konkrete Maßnahmen, wie etwa moderne Schutzvorrichtungen für Nutztiere und gezielte Unterstützung für Landwirte. Illegale Methoden wie Giftköder stellten dagegen ein Risiko für die gesamte Tierwelt – und für den Menschen – dar.

Influencer und Verantwortung

Auch bei der Rolle der sozialen Medien geht der WWF differenziert vor. Zwar werde die Bergwelt zunehmend als Kulisse für perfekte Bilder missbraucht, doch es gebe auch viele digitale Stimmen, die sich für Naturbewusstsein und Klimaschutz engagieren. Die Organisation verweist auf die Bedeutung von Kommunikation als Bildungsinstrument – gerade auch, weil Messner selbst durch Bücher, Vorträge und Museen maßgeblich zur Vermittlung alpiner Kultur beigetragen habe.

Der WWF plädiert insgesamt für einen kooperativen Umgang mit den Herausforderungen im Alpenraum. Die Zukunft der Berge liege nicht in der Konfrontation, sondern in der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur, Tradition und Moderne. Nur so könne die alpine Landschaft auch kommenden Generationen erhalten bleiben – als Lebensraum, Erholungsort und Kulturgut gleichermaßen.

Bezirk: Bozen, Pustertal

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