Von: Ivd
Canazei/Gröden – Die Idee einer Bahnverbindung rund um den Sellastock polarisiert: Während sich die einen eine klimafreundliche Alternative zum Autoverkehr wünschen, halten andere das Projekt für schlichtweg unrealistisch. Hintergrund der Debatte ist, dass Jahr für Jahr der Verkehr in den Dolomiten zunimmt, besonders im Sommer. Das Ergebnis unserer Spontanbefragung von letzter Woche zeigt deutlich: Die Ansichten könnten nicht verschiedener sein.
Mit nahezu identischen Stimmanteilen halten sich beide Positionen die Waage: 51 Prozent der Teilnehmer (1795 Stimmen) und damit haarscharf überwiegend meinen, der Schritt wäre ein zukunftsfähiger und notwendiger Schritt. 49 Prozent (1743 Stimmen) unterliegen also mit einem Prozent dem absoluten Gleichgewicht und meinen, das Projekt sei unrealistisch, da zu aufwendig, teuer und kaum umsetzbar in diesem Gebiet.
Die Passstraßen rund um das Grödner Joch, das Sellajoch oder das Pordoijoch sind regelmäßig verstopft. Abhilfe schaffen soll laut dem Verein Transdolomites eine elektrisch betriebene Bahnlinie – die sogenannte Sellaronda-Bahn –, die die Täler Fassatal, Grödental und Gadertal miteinander verbinden könnte.
Der Nutzer @Homelander zählt sich zu der knappen Mehrheit, weist allerdings auf folgenden Missstand hin: „Bahnlinien sind immer was Gutes, das Problem ist nur, dass zum Großteil immer Ausfälle sind und Streiks.“
Der Nutzer @wanderfreund sieht die Sache kritisch, hat aber auch gleich einen eigenen Vorschlag für das drängende Problem: „Bevor ein solcher utopischer Vorschlag auf den Tisch gelegt wird, sind Maßnahmen zur Reduzierung des Tourismus wichtiger. Große Events wie die Ski-WM sollen in Gebieten mit Übertourismus nicht stattfinden.“
Der Nutzer @Kompliziert… weist auf einen anderen spannenden historischen Fakt hin: „In Gröden hat es schon mal eine Bahnlinie gegeben, von Klausen bis ins Tal. Damals wussten die Leute schon, warum. Heute merkt man es: Dauerstau zur Urlaubszeit von Wolkenstein bis St. Ulrich.“
Gezählt wurde bis gestern, 12.30 Uhr, insgesamt rund 3.540 Leser, die an der Umfrage teilnahmen. Die Anzahl ist nicht repräsentativ, gibt aber eine Idee, wie die Stimmung im Land aussehen könnte.
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