Warum die Dänen uns etwas über echtes Glück voraus haben

Diese zwei Worte verändern dein Leben

Freitag, 06. Juni 2025 | 08:09 Uhr

Von: red

Wer ist der „glücklichste Mann der Welt“?
Meik Wiking, laut The Times der „glücklichste Mann der Welt“, ist kein Guru, sondern Forscher. Er ist Gründer des Happiness Research Institute in Kopenhagen sowie des dortigen Museums des Glücks. Sein Ansatz zur Lebenszufriedenheit ist wissenschaftlich fundiert – und doch überraschend einfach.

Zwei dänische Worte, die alles verändern können
Wiking vertraut jeden Tag auf zwei zentrale Begriffe aus seiner Kultur, die seine Lebensqualität maßgeblich beeinflussen:

  • Hygge – ausgesprochen „hu-gah“ – beschreibt ein tiefes Gefühl von Behaglichkeit, Sicherheit und Geborgenheit. Es kann sich in einem gemütlichen Wohnzimmer, einem gemeinsamen Essen mit Freunden oder einem warmen Licht widerspiegeln. Für Dänen ist fast alles hyggelig, das Wohlgefühl erzeugt.
  • Pyt – was auf Deutsch etwa „egal“ oder „macht nichts“ bedeutet – steht für Akzeptanz und Gelassenheit in Stresssituationen. Statt sich über das Unvermeidliche zu ärgern, lassen viele Dänen die Dinge los. Pyt med det („Schwamm drüber“) ist ein echtes Lebensmotto.
    Diese zwei Worte verkörpern eine Lebensphilosophie, die sich nicht auf die Jagd nach Glück konzentriert, sondern darauf, Leid zu minimieren.

Glück ist nicht gleich Perfektion
Doch nicht alles ist so idyllisch, wie es scheint. Eine Studie des Nordischen Ministerrats und des Happiness Research Institute aus dem Jahr 2018 zeigte: Auch in den sogenannten glücklichsten Ländern Europas gibt es Schattenseiten.

Die Forscher analysierten Daten von 2012 bis 2016 und fanden heraus, dass 12,3 Prozent der Menschen in den nordischen Ländern angaben, unter starkem seelischen Druck zu stehen. Besonders alarmierend war der Anteil unter jungen Menschen: 13,5 Prozent berichteten von ernsthaften psychischen Belastungen.

Junge Menschen besonders betroffen
In Dänemark erklärten sogar 18,3 Prozent der 16- bis 24-Jährigen, unter psychischen Problemen zu leiden. Unter den jungen Frauen lag der Wert sogar bei 23,8 Prozent. Michael Birkjaer, Mitautor der Studie, warnte: „Wir erleben eine stille Epidemie aus Einsamkeit und psychischen Störungen, die auch die nordischen Länder erreicht hat.“

Im Vergleich immer noch Spitzenreiter
Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklungen bleibt der Vergleich international bemerkenswert: In Russland gaben 26,9 Prozent der Befragten an, sich in einem Zustand des Leidens zu befinden, in Frankreich waren es 17 Prozent. Die nordischen Länder schneiden also nach wie vor deutlich besser ab – sie sind nur nicht so perfekt, wie oft angenommen.

Was wir uns abschauen können
Meik Wikings Philosophie ist simpel: Glück entsteht nicht durch große Veränderungen, sondern durch kleine Rituale und Gewohnheiten. Wer sich bewusst mit positiven Menschen, warmen Momenten und einer Portion innerer Gelassenheit umgibt, schafft sich ein stabiles Fundament für seelisches Wohlbefinden.

Zwei Wörter. Eine neue Perspektive. Und vielleicht der erste Schritt zu eurem persönlichen Glück.

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