Studie enthüllt genetische Übereinstimmungen

Euer Golden Retriever und ihr – habt ihr das gleiche Gehirn?

Freitag, 05. Dezember 2025 | 08:11 Uhr

Von: red

Hunde begleiten uns seit Jahrtausenden. Vom jagdtreuen Begleiter bis zum seelischen Unterstützer: Sie sind längst mehr als bloße Haustiere. Doch eine neue Studie zeigt jetzt, dass die Bindung zwischen uns und unseren Hunden noch viel tiefer geht – bis ins Erbgut.

Ein internationales Forscherteam unter Leitung der University of Cambridge hat die DNA von 1300 Golden Retrievern analysiert und mit deren Verhalten verglichen. Das Ergebnis ist verblüffend – und hat auch für uns Menschen weitreichende Bedeutung.

Gene bestimmen Verhalten – bei Hund und Mensch

Die Wissenschaftler fanden zwölf Gene, die sowohl bei golden retrievern als auch beim Menschen mit Verhalten, emotionalem Zustand und kognitiven Fähigkeiten in Verbindung stehen.

Ein Beispiel: Das Gen PTPN1, das bei Hunden mit Aggressivität verknüpft ist, beeinflusst beim Menschen Intelligenz und Depressionen. Ein weiteres Gen macht Hunde schreckhaft – beim Menschen fördert es Grübeln, aber auch schulische Leistungen.

Besonders das ROMO1-Gen sticht heraus: Es beeinflusst die Trainingsfreude bei Hunden – und steht beim Menschen im Zusammenhang mit emotionaler Feinfühligkeit und Intelligenz.

Verhalten ist mehr als Erziehung

Die Studie macht deutlich: Wie ein Hund die Welt wahrnimmt, hängt nicht nur von seiner Erziehung ab – sondern auch von seiner genetischen Veranlagung.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass manche Hunde genetisch dazu neigen, die Welt als stressig zu empfinden“, erklärt Studienleiter Enoch Alex. „Wenn ihre Lebenserfahrungen das noch verstärken, kann sich das in Verhaltensweisen äußern, die wir fälschlich als ‘schlecht’ interpretieren.“

Dieses neue Verständnis kann Hundebesitzern helfen, besser auf ihre Tiere einzugehen – und Trainingsmethoden individueller anzupassen.

Ein neuer Blick auf mentale Gesundheit

Die Forschung eröffnet auch Perspektiven jenseits der Hundewelt. Wenn bestimmte Gene bei Mensch und Hund ähnliche Auswirkungen haben, könnten Hunde zu wertvollen Modellen für die psychologische Forschung werden.

Das bedeutet: Die enge Verbindung zu unseren Hunden könnte nicht nur emotional trösten – sondern auch medizinisch und wissenschaftlich neue Wege eröffnen.

Die Ergebnisse wurden im renommierten Fachmagazin PNAS veröffentlicht und könnten ein erster Schritt sein, mentale Gesundheit aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten.

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