Ergebnis der Spontanbefragung

Gewalt an Frauen: Mehrheit würde schärfere Gesetze befürworten

Mittwoch, 23. August 2023 | 07:41 Uhr

Bozen – Bozen – Gewalt gegen Frauen ist in Italien ein großes Problem. In diesem Jahr gab es schon rund 100 Frauenmorde. Allein in unserer Region wurden in den letzten Wochen drei Frauenmorde verübt: Zwei Fälle in Rovereto und der Mord an der erst 21-jährigen Celine Frei Matzohl in Schlanders erschütterten unlängst die Bevölkerung. Am Wochenende soll es in Meran zu einer Vergewaltigung gekommen sein.

In einer Südtirol News-Spontanbefragung gaben 82 Prozent der über 5.000 Teilnehmer an, dass es wohl schärfere Gesetze braucht, um dem Problem zu begegnen. 18 Prozent waren hingegen der Ansicht, dass die bestehenden Gesetze ausreichen, die Einhaltung aber gegeben sein muss.

@Nun Ja spricht im Kommentarbereich von einem gesellschaftlichen Problem: “Mord ist überall auf der Welt Mord, Die Gesetze sind kein Problem. Ans Gesetz denkt ein Mörder nicht. Da sind Generationen aufgewachsen, die, wenn Sie etwas wollen, einfach kein Nein mehr akzeptieren können. Null Frustrationstoleranz gelernt.”

@N. G. meint: “Nein! Es braucht nicht schärfere Gesetze sondern andere! Stalking, Gewalt und sexuell motivierte Taten sind ausnahmslos psychischer Natur. Täter werden damit weder von Taten abgehalten noch mit jahrelangem Knast davon geheilt. Abschreckung ist damit sinnlos. Meine Meinung, Frauen sollten sich dazu durchringen jede Tat zur Anzeige zu bringen, die Dunkelziffern sind leider viel zu hoch und dann muss der Gesetzgeber SOFORT und handeln, übergriffige Täter in sofortige psychologische Behandlung überstellen bzw. bei vollzogenen Taten natürlich auch die dafür vorgeschriebene Strafen umgehend vollstrecken. Bei Wiederholungsgefahr Überwachung durch Fussfesseln usw.”

Und @Skye stimmt ein: “Da bin ich deiner Meinung. Diese Morde geschehen meist wohl im Affekt, sie sind wohl meistens nicht geplant. Schärfere Gesetze wegen Mord nützen da nix, weil der Täter ja in diesem Moment die Tat nicht überlegt… Allerdings bin ich auch für mehr Prävention…”

@Anja schreibt: “Man kann verschärfen wie lange man will… es hapert am effektiven Umsetzen und am Schutz! Im konkreten Fall gab es ja bereits Anzeigen, scheinbar wussten alle Bescheid, aber genutzt hat’s nicht…”

Von: luk

Bezirk: Bozen