Von: mk
Iglulik – Auf den ersten Blick wirkt die nordkanadische Gemeinde Iglulik im Inuit-Territorium Nunavut wie ein paradiesisches Nest mitten im Eis. Doch seit dem Sommer ist alles anders. Die Idylle wird durch merkwürdige Geräusche getrübt, deren Ursprung nach wie vor unklar ist. Sogar das kanadische Militär konnte das Rätsel bislang nicht lösen.
Die mysteriösen Töne, die die Einwohner abwechselnd als Summen und als Pfeifen beschreiben, scheinen vom Grund der Meerenge auszugehen. Auch Touristen wollen die Touristen sogar durch einen Schiffsrumpf hindurch gehört haben.
Doch nicht nur weil der Ursprung der Töne unklar ist, sind die Inuit besorgt. Sie sind auch davon überzeugt, dass zahlreiche Meerestiere wie Wale, Robben und bestimmte Fischarten die Region seither meiden. Die Jagd auf diese Tiere ist für die kanadischen Ureinwohner überlebenswichtig.
Zunächst wurde ein nahe gelegenes Bergbauunternehmen, das die Region mit Sonargeräten erkundet hat, verdächtigt, für die Geräusche verantwortlich zu sein. Ebenfalls vermutet wurde, dass eine Sabotage-Aktion von Greenpeace dahinterstecken könnte. Beide Organisationen bestritten die Vorwürfe jedoch. Als die dritte Möglichkeit wurden U-Boote auf geheimer Militär-Mission in Betracht gezogen. Doch auch diese Theorie konnte ausgeschlossen werden.
Schließlich bat der Premierminister von Nunavut das Verteidigungsministerium um Hilfe, worauf das Department of National Defence (DND) den Fall zu untersuchte. Doch auch das Militär wurde bisher noch nicht fündig.
Es ist nicht das erste Mal in Kanada, dass sich Bewohner in Kanada wegen eines mysteriösen Geräusches an ihre Regierung wenden: Auch in Windsor in Ontario leiden die Bürger seit längerer Zeit unter einem 35-Hertz-Brummen, das in der englischsprachigen Welt inzwischen als „Windsor hum“ bekannt ist, wie unter anderem der Guardian berichtet.
Obwohl auch in diesem Fall der Ursprung nicht gänzlich geklärt ist, wird vermutet, dass das Brummen von einer Industrieanlage auf Zug Island bei Detroit im US-Bundesstaat Michigan stammt.