Einschreiben für die Fischerprüfung 2019 bis 23. August

Neun gute Gründe, warum man Fischer werden sollte

Freitag, 09. August 2019 | 15:58 Uhr

Bozen – Wer in Südtirols Gewässern fischen möchte, hier ansässig und älter als 16 Jahre ist, muss per Gesetz die sogenannte Fischerprüfung erfolgreich bestanden haben. Diese, vom Amt für Jagd und Fischerei organisierte Prüfung, soll die angehenden Fischer auf eine nachhaltige und zeitgemäße Ausübung dieser beliebten Freizeitbeschäftigung vorbereiten. In einem schriftlichen und einem mündlichen Teil werden Fragen zur allgemeinen Fischkunde, speziellen Fischkunde, Angeltechniken, Verhaltensnormen, Gesetzgebung und Lebensraum gestellt.

Um zur Fischerprüfung 2019 antreten zu können, müssen sich Interessierte aber bis zum 23.08.2019 beim Amt für Jagd und Fischerei anmelden! http://www.provinz.bz.it/land-forstwirtschaft/fauna-jagd-fischerei/fischerei/fischerpruefung.asp

Der Landesfischereiverband Südtirol bietet Vorbereitungskurse in deutscher Sprache in Bozen, Meran, Brixen, Neumarkt, St. Leonhard Passeier und Ulten an, sowie – in Bozen und Neumarkt auch in italienischer Sprache. Während des zwölfstündigen Theoriekurses und der halbtägigen Fisch-Erkennungspraxis in Aquaprad werden den Kursteilnehmern die für die Prüfung wichtigen Themenbereiche anschaulich und praxisorientiert erklärt.

Aber warum sollte jemand überhaupt Fischer werden? Dafür gibt es mindestens neun gute Gründe.

1. Fischen fordert körperliche Aktivität und fördert so deine Fitness, aber ganz nebenbei

Ein Tag am Bach ist die beste Art, sich körperlich zu betätigen. Tauscht das stickige, nach Schweiß riechende Fitnessstudio, gegen Frischluft. Beim Fliegen- und Spinnfischen legt man locker einige Kilometer zurück, über Stock und Stein und oft bis zur Hüfte im Wasser – natürlich immer mit der gebotenen Vorsicht und dem Respekt vor der Natur. Ihr werdet sehen, nach so einem Tag seid ihr geschafft, aber zufrieden.

 2. Innere Ruhe nötig? Fischen ist meditativ

Es ist schwer, einem Nicht-Fischer zu beschreiben, was im Inneren eines Fischers beim Ausüben seiner Leidenschaft abläuft. Sicher ist, dass dabei die alltäglichen Sorgen verfliegen, weil man sich auf eine klar definierte Aufgabe konzentrieren muss – einen Flossenträger zu überlisten. Ihr werdet erstaunt sein, wie kurzweilig ein Tag am Gewässer ist und ehe man sich versieht, ist er um. Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass uns Fischen guttut: Wenn man etwas fängt, wird das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert und schüttet Hormone in den Körper aus – man fühlt sich gut!

 3. Fischen ist etwas für Taktiker

Ein erfolgreicher Fischer beobachtet das Gewässer, indem er die verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten und Wassertiefen im Auge behält; er studiert das lokale Vorkommen von Fischnahrung wie Insekten und Beutefischen, lernt mit der Zeit die Auswirkungen von Jahres- und Tageszeiten für sich zu nutzen und den Einfluss vom Wetter auf die Fischerei richtig einzuschätzen. Kurzum, wenn man die Herausforderung liebt, durch Strategie und Taktik zum Erfolg zu kommen, wird man das Fischen lieben.

4. Demut ist befriedigend

Wenn man von Natur aus ein Outdoor-Enthusiast ist, der die körperliche und geistige Herausforderung liebt, bringt man schon mal gute Voraussetzungen mit, damit Fischen das richtige Hobby wird. Erwartet aber nicht, dass ihr an deinem ersten Tag einen Fisch fängt, oder gar den Fisch deines Lebens. Fischen ist keine Leidenschaft, die man auf Anhieb perfektionieren wird, es braucht Übung und Ausdauer. Es fällt nicht leicht, einen erstklassigen Wurf zu machen, ebenso wenig wie den Köder richtig zu platzieren oder einen Fisch, der angebissen hat, zu landen. Aber man wird sehen, wie befriedigend es ist, durch Achtsamkeit von Tag zu Tag besser zu werden und langsam deinen Erfolg zu steigern.

5. Fischen kann um die ganze Welt führen – wenn man Reisen liebt

Es ist nicht kompliziert, deine Fischerausrüstung zu packen und mit ihr auf Reise zu gehen. Wie könnte man einige der unberührtesten natürlichen Lebensräume der Welt besser sehen, als von der Mitte eines Flusses in Alaska oder eines Sees in Neuseeland? Alles, was ihr tun müsst, ist die jeweiligen Fischereigesetze einzuhalten und ein respektvoller Fischer zu sein, der sein Hobby nachhaltig ausübt. Fischerreisen erlauben dir einen Blick in die spektakulärsten Naturlandschaften unserer Erde.

 6. Fischen ist leistbar

Fischen ist kein Hobby, das euch finanziell ausbluten wird. Natürlich könnt ihr immer Wege finden, ein kleines Vermögen für Ausrüstung auszugeben, wenn ihr dazu neigt. Aber alles was ein Anfänger wirklich braucht, ist eine Fischerrute samt Spule und Schnur, einige Köder und eventuell ein paar .Gummistiefel. Die Fischerkarten sind in Südtirol zum Glück ziemlich erschwinglich und es gibt eine Menge an ehrenamtlich tätigen Vereinen, die Jahreskarten zu einem Preis anbieten, der auch für Schüler und Studenten leistbar ist.

7. Muss man Fische entnehmen?

Die Fischergeneration von heute geht nicht mehr zum Fischen, um sich davon zu ernähren. Viele Fischer entnehmen heutzutage nur mehr eine geringe Anzahl der gefangenen Fische – der Großteil wird sorgsam wieder zurückgesetzt, ohne den Fischen zu schaden. Die Freude, in einem intakten Gewässer mit Wildfischbeständen fischen zu dürfen, ist größer, als der Drang, so viele Fische als möglich zum Verzehr zu entnehmen. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum Fischen immer weiblicher wird – auch in Südtirol nimmt die Anzahl der passionierten Fischerinnen stetig zu.

8. Fischen – sozial und cool

Fischen ist die natürlichste Sache der Welt – schließlich ist unser Jäger-/Fischer- und Sammlerinstinkt tief in unseren Genen verankert – ohne ihn hätten wir schlicht nicht überlebt. Heute fischen wir nicht mehr zum Überleben, sondern der Leidenschaft wegen. Vor allem junge Menschen, die aus ihrer urbanen Umgebung entfliehen möchten, zumindest zeitweise, entdecken das Fischen und die soziale Komponente dahinter. Ein schnelles Fangfoto mit dem Handy für die eigene Whatsapp-, Facebook- oder Instagram-Gemeinschaft – und die Forelle oder der Karpfen werden wieder freigelassen. Die Leidenschaft Fischen lässt sich perfekt mit dem Trend zur Naturfotografie und zum Teilen dieser Erfahrungen in sozialen Medien kombinieren.

 9. Fischen ist aktiver Umweltschutz

Ihr möchtet Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen? Unterwasserlebensräume haben in der Gesellschaft naturgemäß weniger “Anwälte” als Ökosysteme an Land – vor allem, da sich deren Wert und Schönheit dem Betrachter nicht auf den ersten Blick erschließt. Vor allem als Fischer kann man dafür Sorge tragen, dass die Anliegen der Bewohner unserer Gewässerökosysteme in der Gesellschaft Gehör finden. Die schonende und vorausschauende Nutzung der aquatischen Ressourcen durch die Fischerei ist der beste Garant für den Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Artenvielfalt sowie vitaler Fischpopulationen in unseren Gewässern.

Weitere Infos: www.fischereiverband.it

Von: mk

Bezirk: Bozen