Für mehr Natürlichkeit

Schluss mit Silikon – Frauen posten hängende Brüste bei Instagram

Freitag, 14. September 2018 | 08:05 Uhr

Wir werden überschüttet mit Bildern von mageren Frauen mit einem überproportional großen Busen beziehungsweise einem Atombusen aus Silikon. In den Köpfen vieler Männer und Frauen gilt daher dieses “Hyper-Normale” mittlerweile als “schön”. Der Irrglaube so mancher: Weiblichkeit und Sexyness werden durch einen großen, prallen und dennoch der Schwerkraft trotzenden Busen erreicht. Stars machen es vor und nicht wenige machen es nach.

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Shot by @gilles_bensimon 2002

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In Amerika haben sich, laut dem “2017 Plastic Surgery Statistics Report”, 300.000 Frauen den Busen vergrößern lassen; in der Regel mittels Silikonimplantaten. Dieser invasive Eingriff ist auf dem ersten Platz der ästhetisch-chirurgischen Eingriffe.

Was nicht wenige Frauen wegen des aktuellen Schönheitsideals auf sich nehmen, ist erschreckend. Der Grund für ihre Entscheidung ist naheliegend: Die natürliche Frau wird in den Medien mit einer Baustelle gleichgesetzt: Von Natur aus sei sie in der Regel “defizitär” und daher “verbesserungswürdig”.

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Der “Bild”-Zeitung zufolge, hat nun die britische Feministin und Bloggerin Chidera Eggerue (23) mit einem Blog und ihren sozialen Kanälen eine Bewegung gegen diesen “Silikonbusen-Verherrlichungstrend” ausgelöst. Sie gilt als Gründerin des „saggy boobs movement“: Eggerue ist Aktivistin der “Hänge-Busen-Bewegung”.

https://www.instagram.com/p/BnHYRi4Hy9G/?hl=it&tagged=saggyboobsmatter

Bei Instagram startete sie den Hashtag #saggyboobsmatter („hängende Brüste bedeuten/zählen“), unter dem mittlerweile mehr als 6500 Bilder hochgeladen wurden. Auch bei Twitter äußern sich viele positiv über den Trend.

https://www.instagram.com/p/Bm1ASiuHKj2/?hl=it&tagged=saggyboobsmatter

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#bOObs Show & Tell ➿ "From an early age I’ve been over-sexualised because of my unusually large E-cup breasts on my petite frame. I’m a twin, so we’ve always been compared on the trivial things and on the deepest insecurities we both have. For me, I became aware of how I looked when an ex-partner referred to me as “the one with the tits”. I understood that it was easier for people to refer to me based on my looks than on my personality or qualities. It hurt. I desperately wanted to be the funny twin, or the clever twin or the pretty twin but without my consent I’d fallen into a category of sexualisation just because of my body-type. I became transfixed on changing my breast size; researching breast reduction options and investing in the best minimiser bras. I went travelling last summer and crammed my boobs into a sports bra that was way too small for me, just so I didn’t “offend” anyone with my jiggling boobs and unavoidable cleavage. It’s been a struggle accepting my boobs as part of my body, since many people assume I’m delighted with my E-cups – I’ve been called a “barbie doll” and “just what every guy wants”. Considering I’m gay, this only highlights how ridiculous it is that I have felt the need to protect myself from shame and sexualisation of the Male gaze. I’m happy with body and boobs now – through drawing my nude form I guess I’ve reconnected with my body and have started seeing myself as a piece of art. Now I turn other women into art, by drawing and embroidering their unique bodies." @jazmoodie Wearing earrings by @potyertitsaway x @louclarkestudio . . . . #loveyourself #thisisme #mystory #reallife #mytruth #myvoicematters #bopos #bodypositive #confidence #youdoyou #beyourself #saggyboobsmatter #allboobsarebeautiful #healthateverysize #selfcompassion #selfacceptance #youvegotthis #selflovewarrior #learntoloveyourself #herstory #herwords #diversitymatters #changemakers

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https://www.instagram.com/p/BmsWBnxg6sc/?hl=it&tagged=saggyboobsmatter

Im Gespräch mit „Buzzfeed“ erzählte die Londonerin, dass sie die Wut über das Thema beim BH-Shopping packte. Als Frau mit natürlichen Brüsten fühlte sie sich beim Anblick der Wäschemodels mit Fake-Busen auf Plakaten nicht repräsentiert. „Ich habe realisiert, dass etwas falsch daran ist, wie die Welt Frauenkörper sieht.“

Hier Chidera Eggerue in einem Interview: 

Als sie anfing, Fotos von sich ohne BH zu posten, wollte sie damit thematisieren, dass sie jahrelang unnötig unzufrieden mit ihrem Busen war und intensiv über eine Brustverkleinerung nachgedacht hat. Meist kommen dann auch Silikonimplantate zum Einsatz, damit der Busen “prall” ist.

So geht es nicht nur Eggerue: Viele Frauen fühlen sich durch das falsche mediale Bild einer weiblichen Brust unter Druck gesetzt. Umso wichtiger empfindet die Bloggerin den kritischen Austausch darüber: „Frauenkörper werden auseinandergenommen, als würden wir nur existieren, um zu befriedigen.“

„Junge Frauen müssen verstehen, dass uns allen nur eine begrenzte Zeit auf der Erde gegeben wurde“, sagte sie „Teen Vogue“. „Wir sollten diese Zeit der Suche nach Erfüllung, Größe, gesunder Liebe und Freude widmen.“

Von Menschen gemocht zu werden, sei die am wenigsten wichtige Sache, „denn was wirklich zählt, ist, wie man sich fühlt, wenn keiner hinguckt.“

Motiviert und inspiriert von Eggerues Mut, trauen sich immer mehr Instagram-Nutzerinnen, falschen Körperbildern öffentlich den Kampf anzusagen.

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Ladies, the constant need to bring other women down needs to stop!Whether it is insulting another woman's #clothing choices, #breast size, body type or their their #lifestyle, please refrain from #slutshaming. How can we complain about men disrespecting us about our #appearance, when we can't even #respect and support each other? One of the biggest issues we have is slut shaming other women for displaying their body or acting in a way that we do not see as "#womanly" or "#ladylike". Listen all those labels are ridiculous and if you use them you are an agent of #patriarchy. Be careful of your words, speak positively to yourself and others. #womenempowerment #bodypositivity #stopbullying #positivevibes #beinspired #womensupportingwomen #representationmatters #saggyboobsmatter #diversity #inclusion #beyoutiful #bossbabe #businesswoman #ceo #lovethyself

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Körperideale ändern sich und so ist es besser von bedenklichen Eingriffen die Finger zu lassen. Die Kapselfibrose ist nur eines der Risiken von Silikonimplantaten.

Weniger ist in manchem Fall mehr. Schluss mit Fake-Busen. Dies haben auch einige Lingerie-Hersteller verstanden, die mittlerweile nicht mehr mit “Push-up”-BHs den Frauenbusen einzwängen und hochdrücken oder Frauen mit Silikonbusen als Model heranziehen:

Von: bba