Übernatürliche Kräfte und fliegende Fäuste - VIDEO

Serientipp: Warum ihr euch “The Nevers” nicht entgehen lassen solltet

Dienstag, 24. August 2021 | 07:59 Uhr

Dass der US-amerikanische Bezahlsender HBO mit seinen Serien die Welt begeistert, wissen wir spätestens seit „Game of Thrones“. Doch auch unter seinen Miniserien befinden sich echte Perlen, die sich Serienbegeisterte auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Dazu zählt unter anderem die Actionserie „The Nevers“. Vorsicht Spoiler Alarm!

Zugegeben: An die Dimension von Game of Thrones wird die Serien wohl nicht herankommen. Die Erstausstrahlung der ersten Folge bei HBO am 11. April 2021 hat jedoch immerhin 1,4 Millionen Zuschauer bei der linearen Ausstrahlung inklusive digitaler Aufrufe erreicht. „The Nevers“ erzielte damit das bis dahin beste Debüt für eine neue Originalserie auf HBO Max.

Was zunächst ins Auge sticht, ist der Umstand, dass bei „The Nevers“ vor allem Frauen zuschlagen – in erster Linie die Witwe Amalia True, die gemeinsam mit der Erfinderin Penance Adair ein umstrittenes Waisenhaus leitet.

Umstritten deshalb, weil in der Einrichtung nicht unbedingt Findelkinder unterkommen, sondern Personen – überwiegend Frauen –, die seit einem mysteriösen Ereignis im Besitz übernatürliche Kräfte sind und als „Berührte“ bezeichnet werden.

Obwohl die Serie gegen 1899 im Viktorianischen Zeitalter in London spielt, treten die Frauen verblüffend selbstbewusst auf – eines von vielen kalkulierten Fragezeichen. Die Berührten werden zwar angefeindet und enden manchmal auch als Prosituierte in einem Sexclub, doch den Protagonistinnen gelingt es dank ihrer Klugheit, ihrer Schlagfertigkeit (im wahrsten Sinne des Wortes) und dank einflussreicher Verbündeter, sich in der Gesellschaft zu behaupten.

Zu dumm nur, dass eine wahnsinnige Serienmörderin ebenfalls zu den Berührten gehört und eine Gruppe grauer Eminenzen im Hintergrund dies ausnutzen will, um die Stimmung in der Bevölkerung gegen die Andersartigen aufzuhetzen.

Doch selbst dieser Konflikt ist nur Teil der Oberfläche. Faszinierend bei „The Nevers“ ist, dass alle Fragen zunächst nur scheinbar beantwortet werden. Als Zuschauer akzeptieren wir die Ungereimtheiten und die einzelnen Puzzlestücke, die nicht ganz ineinander passen, um uns auf das Erlebnis einzulassen – und um dann festzustellen, dass in Wirklichkeit etwas viel Größeres dahintersteckt.

Wer sich die Serie anschaut, wird nicht in die Irre geführt. Ein wichtiger Teil der Informationen wird vorerst einfach nur zurückgehalten.

Vorsicht, denn jetzt wird so richtig gespoilert:

Eigentlich geht es bei “The Nevers” darum, dass sich die Erde aufgrund menschlicher Schwächen und Fehler in einem kritischen Zustand befindet, der sich in Zukunft noch verschärfen wird. Klimawandel und Kriege führen aller Voraussicht nach in ein Desaster. In unserer Hand liegt es, das Blatt zu wenden. Das wussten wir im Grunde schon immer. Die Serie bringt es nur sehr poetisch auf den Punkt.

Von: mk