Firmenidee gefiel den Behörden nicht

Sexpuppen zum Ausleihen sind in China vorerst vom Tisch

Montag, 25. September 2017 | 08:32 Uhr

Peking – Sexpuppen zum Ausleihen – dieses Geschäftsmodell wäre in China wohl zum Renner schlechthin geworden. Wegen der jahrzehntelangen Ein-Kind-Politik gib es im Land einen deutlichen Männerüberschuss. Doch schon kurz nach dem Start zog die Firma das Produkt zurück – offenbar auf Druck der Behörden.

Das Unternehmen Touch entschuldigte sich am Montag für den „schlechten Einfluss“ der Puppen auf die Gesellschaft und versicherte, bessere Möglichkeiten zu erforschen, um das Sexleben der Menschen abwechslungsreicher zu gestalten, berichtet Spiegel online.

Touch hatte sein “Shared Girlfriend”-Angebot erst am Donnerstag in Peking gestartet und plante eine Ausdehnung auf ganz China.

Offenbar hatte das Unternehmen allerdings nicht nur den Profit vor Augen, sondern verband die Idee auch mit einem gesamtgesellschaftlichen Auftrag. “Shared Girlfriend” sollte jenen Millionen von Männern helfen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen, die keine Frau finden, hieß es. Weil wegen der Ein-Kind-Politik viele Paare Mädchen eher als Buben abgetrieben haben, gibt es in China deutlich mehr Männer als Frauen. Viele Männer haben folglich keine Chance, eine reale Partnerin zu finden.

Kunden konnten die lebensgroßen Puppen per App am Smartphone bestellen, Kleidung und Frisur wählen sowie Extras wie Handschellen oder Peitsche mieten. Die Puppen waren aufwändig produziert: Während die Gebühr pro Nacht umgerechnet 38 Euro betrug, lag die Kaution für die Puppe bei mehr als 1.000 Euro.

Laut Werbung hätten sich die Puppen wie „echte Menschen“ angefühlt. Nun räumte die Firma allerdings ein, dass sich kurz nach dem Start die Behörden eingeschaltet hätten. Wie die staatliche Zeitung “Beijing News” berichtet, ordnete die Polizei Strafzahlungen und ein Ende des Angebots an.

Von: mk