Querdenker instrumentalisieren Kinder

Wie alles anfing: Die Angst vor Masken

Sonntag, 22. August 2021 | 08:33 Uhr

Zu Beginn der Einführung der Schutzmaßnahmen an Schulen ging es los mit der Panikmache gegen das Tragen von Masken und der Verharmlosung von Corona. Querdenker halten nichts von Abständen und Masken, sprechen von Quälerei und Zerstörung der Gesundheit der Kinder. Die Impfung verteufeln sie. Die Behauptungen der Querdenker sind irrational und entbehren jeglicher wissenschaftlicher Hinweise, rationale Argumente gegen Corona-Mythen führen ins Leere.

Im letzten Schuljahr gab es Eltern, die ihre Kinder aus Angst vor den Nasenflügeltests Zuhause gelassen haben, fernab von der Schulgemeinschaft und einem ordentlichen Präsenzunterricht. Der einzige Kontakt der betreffenden Schüler zur Schule bestand in Live-Schaltungen in die Klasse, die die Lehrer gleichzeitig neben dem herkömmlichen Präsenzunterricht schultern mussten. Die Lehrerschaft hatte die Aufgabe, die Klasse und die Kinder hinter dem Bildschirm zeitgleich im Blick zu behalten und zu unterrichten: eigentlich ein unmögliches Unterfangen.

Die Instrumentalisierung der Kinder zur Hetze gegen Coronamaßnahmen ist bei Querdenkern hoch im Kurs. So mancher Anbieter wittert das Geschäft mit den irrationalen Ängsten der Masken-, Antigen-Test- und Impf-Gegner und bietet Homeschooling an. Dies geschieht auch bei uns in Südtirol und ist legal. Homeschooling wird von Querdenkern in Erwägung gezogen, um Kinder von der “bösen Welt da draußen zu schützen”, doch zu welchem Preis für die Kinder?

Das bevorstehende Schuljahr verlockt manche Politiker in Südtirol dazu, über ein Fallenlassen der Maskenpflicht für Geimpfte und Getestete (am Tag des Nasenflügeltests) zu diskutieren. Dass dies angesichts der ansteckenderen Delta-Variante und mit Blick auf die epidemiologische Entwicklung in Israel und den USA keine clevere Idee ist, versteht sich von selbst. Einen Südtiroler Sonderweg anzudenken, ist nicht ratsam.

Querdenker finden sich überall, gemeinsam ist ihnen eine irrationale, diffuse Angst, die auf alles projiziert wird, was der Pandemiebekämpfung dient. Die Schule als “Personifikation des Bösen und der Systemtreuen” wird zum Tummelplatz der Ängste und Aggressionen der Querdenker.

Hinweise der Lehrerschaft an die Schülerschaft, die Maske zu tragen, um sich, Freunde und Familie zu schützen – in einer Zeit, wo es noch keine Impfung gab – wurden von manchen Eltern bzw. Maskengegnern belächelt und offen kritisiert. Das Heranführen der Heranwachsenden zu einem gemeinschaftsorientierten, aufgeklärten Handeln in einer Ausnahmesituation, wurde von Maskenverweigerern nicht verstanden. So mancher Schüler glaubte an den Mythos, die Maske schade der Gesundheit und schütze nicht vor einer Ansteckung. Hier zeigt sich, dass Lehrpersonen Aufklärungsarbeit leisten mussten, im Falle von Eltern, die Kinder mit zahlreichen Masken-Mythen fütterten.

Das Wettern gegen die Maskenpflicht und das Testen findet seinen weiteren Weg in der inszenierten Impfverweigerung und Hetze gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie an öffentlichen Plätzen Südtirols. Angesichts der Varianten Delta und Delta plus ist ein dritter Impfboost und eine Weiterentwicklung der Impfstoffe unausweichlich, um die Pandemie zu bremsen. Impfgegner verwenden die Versuche des Virus, neue Schlupflöcher zu finden, als Vorwand, um von einer Nutzlosigkeit der Impfung zu sprechen, auch wenn Ungeimpfte neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge die Pandemietreiber sind und maßgeblich am aktuellen Geschehen in negativer Weise beteiligt sind.

Das Werden der Maskengegner, Querdenker und die Instrumentalisierung der Kinder, könnt ihr heute revue passieren lassen. Im folgenden Beitrag wird deutlich, dass Querdenker systematisch gegen alles kämpfen, was von “oben” kommt und sich dabei selbst verlieren:

 

Von: bba