Unsachgemäße Starthilfe kann teure Schäden verursachen

Wie man eine leere Autobatterie richtig auflädt

Sonntag, 11. Februar 2018 | 09:45 Uhr

Bozen – Vor allem im Winter kennen viele Autofahrer das Problem: Man hat es eilig, doch der Wagen springt nicht an. Vergisst man, die Tür richtig zu schließen oder lässt man die Lichter brennen, ist die Autobatterie natürlich auch im Sommer am nächsten Tag leer. Viele Autofahrer greifen mit Starterkabeln zur Selbsthilfe. „Wer das tut, sollte sich bewusst sein, dass Fehler zu schweren Schäden an der Elektronik führen können”, weiß ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Wer sich unsicher ist, sollte vor der Starthilfe unbedingt einen Blick in die Betriebsanleitung des Fahrzeugs werfen.

Die wichtigsten Tipps sind folgende: Die Nennspannung der Batterien von Spender- und Empfängerauto muss gleich sein (in der Regel zwölf Volt). Die Fahrzeuge dürfen einander nicht berühren. Motor und alle Stromverbraucher des Spenderfahrzeugs müssen abgeschaltet sein. Am besten sollten Kabel mit Überspannungsschutz verwendet werden.

Wichtig ist es auch, richtig zu verbinden: Ein Ende des roten Starthilfekabels an den Pluspol der entladenen Batterie und anschließend das andere Ende an den Pluspol der Spenderbatterie klemmen. Danach mit dem schwarzen Kabel den Minuspol der Spenderbatterie mit einem unlackierten Metallteil im Motorraum oder dem Motorblock des zu startenden Fahrzeugs verbinden. Keinesfalls sollte man mit dem Kabel den Minuspol der Batterie berühren, weil sich durch Funken Knallgas entzünden kann.

Anschließend wird der Motor des Fahrzeugs mit der funktionierenden Batterie gestartet, dann der des anderen Fahrzeugs. Dazu schaltet man beim Auto mit der leeren Batterie einen starken Verbraucher (z.B. Heckscheibenheizung) ein, damit beim Lösen des Starterkabels im Bordnetz keine Spannungsspitzen entstehen, die elektronische Bauteile beschädigen können. Die Verbindung zwischen den Autos lässt man eine halbe Minute lang aufrecht.

Schließlich stellt man den Motor des “Spenderfahrzeugs” wieder ab. Läuft der Motor des anderen Autos weiter, können die Starthilfekabel in umgekehrter Reihenfolge entfernt werden.

Um die Batterie ordentlich aufzuladen, sollte im Winter mindestens eine Stunde über Land gefahren werden. Stirbt der Motor beim Abbauen der Starthilfekabel wieder ab, ist entweder die Batterie oder die Lichtmaschine defekt.

Von: mk