Von: mk
Bozen – Sie verwandeln Nebenprodukte der Lebensmittelverarbeitung in natürliche Zuckeralternativen, verbessern Materialien mit Nanotechnologie, automatisieren Prozesse in der Landwirtschaft und schaffen mehr Sicherheit im öffentlichen Raum: Acht Start-ups mit hohem Innovationspotenzial sind kürzlich in den Start-up Incubator des NOI Techpark aufgenommen worden. Mit dem Zuwachs zählt das Netzwerk des Südtiroler Innovationsviertels nun 132 etablierte Unternehmen und Start-ups.
„Die Nachfrage ist groß: Bei den letzten beiden Calls haben sich fast 50 Start-ups um die Aufnahme in unseren Incubator beworben. 19 von ihnen – 11 im vergangenen Herbst und 8 vor wenigen Wochen – konnten wir aufnehmen“, berichtet Helga Thaler Ausserhofer, NOI-Präsidentin und Mitglied der Aufnahmekommission. „Besonders freut uns, dass NOI dabei auch immer stärker zum Anziehungspunkt für Start-ups von außerhalb wird, die hier den richtigen Nährboden für ihre Geschäftsidee vorfinden.“
Ein Beispiel für diese Internationalisierung ist das Biotech-Start-up LOOOPS, dessen Team ursprünglich aus verschiedenen Städten Italiens und Nordeuropas stammt. Zwei Mitglieder sind nun eigens nach Bozen gezogen, um im NOI Techpark ihr Produkt weiterzuentwickeln: Aus Bruchreis, einem bislang wenig genutzten Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie, entwickelt das Start-up mithilfe von Fermentation BITELOOP– ein natürliches Süßungsmittel mit funktionalen Eigenschaften und gesundheitsfördernden Mikronährstoffen. „NOI Techpark ist der ideale Ort, um unsere Idee wachsen zu lassen – dank der international anerkannten Forschungskompetenzen im Bereich Fermentation“, erklärt Ylenia Ciquera, Chief Marketing Officer von LOOOPS. „Wir sind begeistert von den Networking-Möglichkeiten, den Events und der Chance, mit Mentoren und relevanten Stakeholdern in Kontakt zu treten.“
Auch BioTitan Nanotechnology hat sich nach Südtirol orientiert – vom Unternehmenssitz in Mailand aus. Das 2021 gegründete Familienunternehmen entwickelt wasserbasierte Nanobeschichtungen für Glas, Marmor, Keramik oder Metall, die Oberflächen antibakteriell, antiviral, rutschfest, korrosionsbeständig und selbstreinigend machen. Nach dem Gewinn des Klimahouse Start-up Contests im vergangenen Jahr bewarb sich BioTitan für die Aufnahme in den hiesigen Start-up Incubator. „Im NOI haben wir ein proaktives Netzwerk vorgefunden“, sagt Beatrice Iaia, CEO von BioTitan Nanotechnology und Präsidentin der Jungunternehmer*innen von Assoimprenditori. „Hier können wir wichtige Partnerschaften für Italien, die Schweiz und Deutschland aufbauen und den Zertifizierungsprozess unserer Produkte direkt vor Ort in den Laboren starten.“
Neben Looops und BioTitan sind weitere sechs Start-ups nun Teil von NOI:
Arbor Insight kombiniert multispektrale Bildanalyse mit Sensorfusion, um Baumkulturen effizient zu erfassen und landwirtschaftlichen Betrieben umsetzbare Daten für mehr Ertrag und Nachhaltigkeit bereitzustellen.
Kaigos entwickelt eine modulare Roboterplattform, die KMU automatisierte Fertigungsprozesse wie Schweißen oder Palettieren ermöglicht – flexibel einsetzbar und KI-basiert.
ESGmax bietet eine SaaS-Plattform zur Erfassung und Berichterstattung von ESG-Daten – durch digitale Zwillinge, KI und RAG-Technologie besonders anwendungsfreundlich.
Beyond Security setzt auf KI-basierte Edge-Intelligenz zur Erhöhung der Sicherheit in öffentlichen Räumen, Museen oder Parkanlagen.
Volt IQ baut ein souveränes, sicheres KI-Ökosystem für Unternehmen auf, das unabhängig von Big-Tech-Anbietern funktioniert.
AESKAR schützt und regeneriert aquatische Ökosysteme durch Roboter- und KI-gestützte Technologien.
„Es freut uns zu sehen, dass NOI nicht nur zahlenmäßig wächst, sondern auch qualitativ“, kommentiert Pia Maria Zottl, Leiterin des NOI Start-up Incubator, „Immer mehr Gründerinnen und Gründer – aus Südtirol, Italien und dem DACH-Raum – kommen bewusst zu uns, weil sie hier ein Unikum finden: den Mix aus einer interdisziplinären Community mit über 2.400 Menschen, Forschungskompetenz, spezialisierten Laboren und der Nähe zu Unternehmen, Stakeholdern und Gleichgesinnten.“
Wer mit seinem Start-up von genau diesem Umfeld profitieren möchte, der hat aktuell die Möglichkeit, sich für die Aufnahme zu bewerben. Bis 6. Oktober ist der Call noch offen. Infos dazu gibt es auf noi.bz.it.
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