Von: luk
Bozen – Politik, Arbeitgeber und Arbeitnehmer schaffen den Neustart nach Corona nur gemeinsam und im fairen und verantwortungsvollen Umgang miteinander. Die Corona-Krise zeigt schonungslos auf: Der neoliberale Wirtschaftsmodus der letzten Jahrzehnte hat ausgedient. Die Videobotschaft von AFI-Präsident Dieter Mayr: „Machen wir uns stark für die Gesellschaft, die wir wollen.“
Die Corona-Krise zeige schonungslos auf, wo die Gesellschaft heute stehe und vor allem, in welche wirtschaftliche Abhängigkeiten man sich begeben habe: „Ich erlaube mir auszusprechen, was jetzt sehr Vielen klargeworden ist: Das neoliberale Wirtschaftssystem der letzten Jahrzehnte hat ausgedient. Auf globaler wie auf lokaler Ebene. Das Überhandnehmen der kurzsichtigen Wirtschaftsinteressen, die Deregulierung des Arbeitsmarktes, der Vormarsch von prekären Arbeitsverhältnissen und von Scheinselbständigkeit – all das stellt uns jetzt vor große Probleme“, lautet die Diagnose von AFI-Präsident Dieter Mayr. Wir haben es in den letzten guten Jahren versäumt, uns auf die nächste Krise vorzubereiten – das rächt sich jetzt. Dabei sind auch die Ungleichheiten größer geworden.
Denn jetzt sehe man ebenso klar: „Diese Krise überwinden Politik, Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur gemeinsam und im echten und fairen Umgang miteinander.“ Eine funktionierende Sozialpartnerschaft sei Gold wert, so der AFI-Präsident. Für den Neustart brauche es eine Sozialpartnerschaft, die wirklich funktioniert – also eine, in der Politik, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften als gleichberechtigte Partner konzertiert und pragmatisch neue Wege gehen und verantwortungsbewusst handeln.
“Die Arbeitgeberseite wird sich eingestehen müssen, dass der Markt nicht alles von allein regelt, dass die reine Auslagerung von Produktion und Diensten kein Patentrezept ist, dass einheimische Mitarbeiter ihren Wert haben und dass Investitionen in Pflege, Gesundheit und soziale Sicherheit sich bezahlt machen. Jetzt ist es an der Zeit, an das Nach-Corona zu denken. Wir müssen nicht nur oberflächlich, sondern konkret über Verteilungsgerechtigkeit und soziale Schutzmaßnahmen reden. Wirtschaftspolitische Korrekturen sind notwendig. Das wird im ersten Moment zwar etwas kosten“, mahnt der AFI-Präsident, „das sind aber Investitionen die sich auf lange Sicht bezahlt machen und mehr Gemeinwohl bedeuten.” „Machen wir uns stark für die Gesellschaft, die wir wollen. Stellen wir jetzt die Weichen auf soziale Gerechtigkeit für alle“, ruft AFI-Präsident und Gewerkschafter Dieter Mayr den Sozialpartnern in Politik und Unternehmerschaft zu.