Von: bba
Bozen – Auf Initiative des Naturparks Rieserferner-Ahrn veranstaltet die Fachschule Dietenheim erneut einen Kurs für Almpersonal. Trotz Corona ist die Anmeldung ab sofort möglich.
Die Idee für diesen Ausbildungslehrgang entstand 2012 im Landesamt für Natur. Ziel ist es, Interessierten – vorwiegend Personen mit bäuerlichen Wurzeln – Wissen aus alter Tradition gepaart mit Erfahrungen und aktuellen Erkenntnissen zur Almwirtschaft näher zu bringen. Die Fachschule für Land-, Hauswirtschaft und Ernährung Dietenheim als Partner dieses Projektes stellte von Beginn an Fachlehrpersonen und die Praxisräume zu Verfügung. Auch die Abteilung Forstwirtschaft des Landes beteiligt sich am Projekt.
Motivation zum “Wirtschaften am Berg”
“Die gute Netzwerkarbeit zwischen unserem Amt für Natur und der Fachschule Dietenheim trägt in der Begeisterung und Motivation für das ‘Wirtschaften am Berg’ ihre Früchte”, zeigt sich Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer überzeugt.
Dieses Jahr wird der Kurs zum achten Mal abgehalten: Trotz des Ausnahmezustandes im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus sind Anmeldungen ab sofort und bis zum 3. April 2020 möglich. Die Kursdauer ist zunächst noch von Mai bis September 2020 veranschlagt. Acht Kursblöcke von ein bis zwei Tagen sind vorgesehen. Platz gibt es für 15 Teilnehmende. Sollte die Ausnahmesituation aufgrund der Corona-Epidemie verlängert werden, wird die geplante Einheit vom 7. und 8. Mai verschoben. Die Teilnehmenden werden informiert.
Vertieft werden folgende Fächer: Tierhaltung, Milchverarbeitung, Weidepflege und Weideführung sowie das Futterverhalten von unterschiedlichen Tierarten. Pflege und Schutz von Vieh und Alm wird ebenso besprochen wie die Bewirtung der Gäste im Ausschank auf der Alm. Der Almabtrieb als Festakt jeder Alm wird im Rahmen der Brauchtumspflege thematisiert.
Neue Unterrichtseinheit zu Lebensräumen
Neu ist die Einheit zu den Lebensräumen: Almen sind Natur- und Kulturlandschaft, die für Mensch, Nutztiere, aber auch für Fauna und Flora eine große Bedeutung einnehmen. Ohne die aktive Bewirtschaftung würden Almen zuwachsen und damit nicht nur für den Mensch, sondern vor allem auch für unzählige Arten von Pflanzen und Tieren verloren gehen. Die vorbildhafte Almbewirtschaftung von Senner und Sennerinnen hat seit Jahrhunderten die alpine Biodiversität aufrechterhalten.
“Es war eine Freude mitzuerleben mit welcher Begeisterung die Absolventen der Ausbildung zum Almpersonal 2019 ihre Zertifikate in Empfang nahmen”, so Landesrätin Hochgruber Kuenzer, “es ist mir sehr wichtig, dass wir neben der vielen Verwaltungsarbeit auch den Auftrag, ja sogar die Pflicht wahrnehmen, interessierte Personen am Wissen der Vielfalt in der Natur, unserer landschaftlichen Gegebenheiten, traditionellen und neuen Wirtschaftsformen, sowie an geschichtlichen Ereignissen teilhaben lassen.”