Von: bba
Bozen – Den Umständen der Corona-Pandemie Rechnung tragend hat der Alpenverein Südtirol am letzten Freitag abends seine 113. Hauptversammlung über Videokonferenz abgehalten. Ursprünglich war die Hauptversammlung für Mitte Mai in Meran zum 150. Gründungsjubiläum der Sektion Meran geplant und musste dann nach Schenna und auf den 17. Oktober verschoben werden. Da aus gesetzlichen Gründen die Vereinsbilanz und der Haushaltsvorschlag noch im Oktober behandelt werden mussten und Menschenansammlungen nicht angebracht sind, wurde die Hauptversammlung im online-Modus einberufen.
Vorab verschickte Präsident Georg Simeoni seinen Bericht zum vergangenen Jahr, das ganz im Zeichen der Jubiläumsfeier „150 Jahre Alpenverein in Südtirol“ stand. Mit der Festveranstaltung in Toblach und verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen wurde der runde Geburtstag gebührend gefeiert. „Wir haben das Privileg in einer der schönsten Regionen der Welt zu leben, wo Millionen von Gästen Urlaub machen. Diese unsere Natur zu schützen und für die kommenden Generationen zu bewahren ist unsere moralische Pflicht“, so Simeoni zur ständigen Gratwanderung zwischen Naturnutz und Naturschutz. Diese Herausforderung bildet mit dem Einsatz zur Instandhaltung von Hütten, Wegen und Kletteranlagen und mit dem Angebot einer umfassenden alpinen Ausbildung für Mitglieder und ehrenamtliche Mitarbeiter eine der wichtigsten Säulen des Alpenvereins. Angesichts der aktuellen Krisenbelastung überraschend war die Live-Zuschaltung des Landeshauptmanns Arno Kompatscher, der viel Lob und Anerkennung in diesem besonderen Jahr den über 2.500 ehrenamtlichen Mitarbeiter zollte.
Gerade die Bergkameradschaft sei in Zeiten wie diesen ein besonderer Wert der verbindet und den Menschen innere Stabilität und Kraft verleiht. Er selbst erlebe es immer wieder, so Kompatscher, dass am Berg die Menschen anders sind. Nicht nur aus diesem Grunde ist der Alpenverein ein wichtiger und gefragter Partner, dessen mahnende Stimme wirkt und bewirkt. Die Abwicklung und Genehmigung von Jahresabschlussrechnung und Haushaltsvoranschlag zeigten dann auf, dass der Alpenverein auch in wirtschaftlichen Belangen anpassungsfähig für Wetterkapriolen ist und auf stabilen Füßen steht. Ob die geplanten Ehrungen, Neuwahlen, die Mehrjahresplanung und diverse Anträge zu verschiedenen Anliegen in physischer Präsenz von den 35 Sektionen, Ehrenmitgliedern und der Landesleitung zeitnah nachgeholt werden können? Mit dieser Ungewissheit verabschiedeten sich die Teilnehmer, wo ansonsten die Hauptversammlung mit dem traditionellen Bergsteigerlied endet.