Viele Eltern „bereits am Verzweifeln“

ASGB fordert Planungssicherheit für Eltern

Mittwoch, 22. April 2020 | 17:21 Uhr

Bozen – Der Vorsitzende des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), Tony Tschenett, fordert konkrete Maßnahmen zur Kinderbetreuung. Viele Eltern seien bereits am Verzweifeln. Wenn die sogenannte Phase zwei eintritt, werde sich die Situation noch verschlimmern, deshalb müsse sofort gehandelt werden.

Tschenett sei sich bewusst, dass die Schließung von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen eine nationale Entscheidung war, an die sich die Autonome Provinz Bozen zu halten habe. Deshalb unterstützt der ASGB das Land Südtirol und dessen Parlamentarier vollinhaltlich, die in Rom aktuell mit Vehemenz Druck auf die italienische Regierung ausüben, um einen modus vivendi für viele Eltern zu erwirken.

„Parallel dazu muss das Land im Rahmen seiner Zuständigkeiten prüfen, inwiefern es möglich ist – unabhängig von der Regierung – Betreuungsmaßnahmen für Kinder auf die Beine zu stellen. Dafür soll mit allen Playern, die bereits das Know-How der Kinderbetreuung erworben und Erfahrung mit Sommerbetreuungen gesammelt haben, zusammengearbeitet werden. Unter der Prämisse, dass alle Sicherheitsprotokolle eingehalten werden müssen und in enger Abstimmung mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb sollte es möglich sein, in kleinen Gruppen eine Betreuung auf die Beine zu stellen. Sicherlich wären, zumindest in den Sommermonaten viele Oberschüler und Studenten gewillt, natürlich unter Aufsicht von ausgebildeten Fachkräften, für einige Monate bezahlt als Betreuer tätig zu sein. Vor allem angesichts der Tatsache, dass viele Sommerjobs aufgrund der Covid-19-Krise wegfallen. Für die Zeitspanne bis Ende des Schuljahres muss der Staat die Sonderelternzeit ausdehnen, sowie den Babysitter-Voucher erweitern“, so der Vorsitzende des ASGB.

Es sei unverantwortlich und unverständlich, dass vom Staat die Familien in dieser Sondersituation derart alleine gelassen werden.

Von: mk

Bezirk: Bozen