Von: mk
Bozen/Leifers – Über einen Zeitraum von zwölf Monaten werden in den Laboren von Eurac Research im NOI Techpark Elektronik- und Kunststoffbestandteile für die Autoindustrie getestet: Dies vereinbarte das internationale Großunternehmen Röchling mit dem Bozner Forschungszentrum. Röchling beschäftigt in Leifers über 900 Mitarbeiter und betreibt eine Abteilung für Forschung und Entwicklung.
Insgesamt 3000 Teststunden sind geplant, um Belastbarkeit und Effizienz der Bestandteile auf die Probe zu stellen. Dazu werden sie über mehrere Tage ununterbrochen extremen Umweltbedingungen ausgesetzt: Temperaturen bis -40 Grad Celsius, Luftfeuchtigkeit bis zu 95 Prozent, ausdauernder künstlicher Sonnenbestrahlung. Die getesteten Bestandteile – unter anderem Systeme, um den Schadstoffausstoß von Dieselmotoren zu reduzieren – sind für fast alle europäischen Autohersteller bestimmt. Für die Tests wird das „Accelerated Life Testing Lab“ von Eurac Research genutzt, in dem beschleunigte Lebenszyklen von Industrieprodukten simuliert werden können, um zu beurteilen, wie sich die Leistungsfähigkeit – etwa von Fotovoltaikmodulen, Kunstoffen oder elektronischen Komponenten – im Verlauf der Nutzungsdauer ändert.
Solche Tests verlangen eine komplexe Versuchsanordnung: Es gilt, das Zusammenspiel sämtlicher Stressfaktoren zu simulieren, denen die Bestandteile und Materialien ausgesetzt sind. Aus diesem Grund sieht das Abkommen zwischen Röchling Automotive und Eurac Research auch einen spezifischen Mitarbeiter vor, der die Tests sowohl in den Laboren im Noi Techpark als auch im Entwicklungszentrum in Leifers betreut. „Eine der Stärken von Röchling Automotive ist die Forschung und Entwicklung, in die wir seit Jahren viel investieren, mit einer zunehmenden Anzahl an Mitarbeitern und Projekten“, erklärt Mirco Brusco, General Manager Engineering von Röchling Automotive; „das Abkommen mit Eurac Research entspricht der Unternehmensphilosophie, auf ständige Innovation zu setzen.“
„Dies ist eine umfassende, intensive Zusammenarbeit, und Röchling als lokales und gleichzeitig internationales Unternehmen ein idealer Partner für unsere Forschungstätigkeiten“ erklärt Wolfram Sparber, Leiter des Instituts für Erneuerbare Energie von Eurac Research. „Zudem hat der Automobilsektor, auch die E-Mobilität, hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Bestandteile – für uns bedeutet dies, dass wir unsere Kompetenzen und Erfahrung in einem sehr anspruchsvollen, interessanten Bereich einsetzen können.”