Seniorenvereinigung

Bäuerlicher Notstandsfonds zu Gast

Mittwoch, 19. Januar 2022 | 21:20 Uhr

Bozen – Im Rahmen ihrer letzten Sitzung des vergangenen Jahres trafen sich die Mitglieder des Landesausschusses der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund mit Sepp Dariz und Andreas Egger, dem Obmann und dem Koordinator des Bäuerlichen Notstandsfonds – Menschen helfen (BNF). Den Funktionären war es wichtig, sich untereinander auszutauschen.

Dass der Bäuerliche Notstandsfonds – Menschen helfen (BNF) bzw. dessen Obmann Sepp Dariz und dessen Koordinator Andreas Egger die Gäste der Weihnachtssitzung des Landesausschusses der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund waren, war kein Zufall. Gerade rund um Weihnachten sind die Menschen einerseits sensibler, wenn es darum geht, anderen zu helfen. Andererseits macht sich die Not gerade in dieser Zeit oft besonders deutlich bemerkbar. „Das haben wir zum Anlass genommen, um den BNF einzuladen. Zum einen wollten wir uns in Bezug auf die Tätigkeit des Vereins auf den neuesten Stand bringen und zum anderen wollten wir wissen, wie wir als Seniorenvereinigung im Allgemeinen, aber insbesondere auch für die älteren hilfsbedürftigen Menschen in unserem Land, etwas tun können“, erklärte Theresia Agreiter Larcher, die Landespräsidentin der Seniorenvereinigung.

Spenden sind Basis der Hilfe

Sepp Dariz, der seit der Gründung des Vereins diesem als Obmann vorsteht, eröffnete seine Ausführungen mit einem Rückblick auf die mittlerweile über 30-jährige Vereinsgeschichte. „Unser Verein wurde am 15. März 1990 als ,Notstandsvereinigung der Südtiroler Bauern‘ auf Initiative des Südtiroler Bauernbundes und der bäuerlichen Organisationen gegründet. Im Laufe der Jahre haben wir die Hilfeleistungen auch auf nicht-bäuerliche Familien
ausgedehnt. Unser Ziel war und ist es, unverschuldet in Not geratenen Personen und Familien in Südtirol schnell zu helfen oder Hilfe zu vermitteln“, schilderte er.

„Um helfen zu können, organisieren wir Benefizveranstaltungen und Spendenaktionen oder koordinieren Spendenaufrufe. Dabei unterstützen uns zahlreiche Personen, Firmen und Vereine mit verschiedensten Initiativen“, führte Dariz weiters aus. Wegen Corona seien jedoch viele Veranstaltungen ausgefallen und die Krise wirke sich auch auf die Spendenbereitschaft der Menschen aus. Bei den Hilfesuchenden bilde hingegen oft die Hemmschwelle, die jemand, der Hilfe benötigt, überwinden muss, die größte Hürde. „Viele Menschen haben Angst dabei und schämen sich dafür. Es ist aber keine Schande, Hilfe anzunehmen, denn ein Schicksalsschlag kann jeden treffen“, betonte der Vereinsobmann.

Druck rausnehmen, Situation entschärfen, Perspektive schaffen

Andreas Egger, der vor rund einem Jahr die Leitung des BNF-Büros übernommen hat, erklärte das Prozedere für die Hilfesuchenden. Er unterstrich, dass sowohl bäuerliche als auch nicht-bäuerliche Personen und Familien unterstützt werden. Die bäuerlichen Personen können ihr Gesuch entweder im jeweiligen Bezirksbüro des Südtiroler Bauernbundes oder im BNF-Büro stellen; die nicht-bäuerlichen entweder über die Vorstandsmitglieder des BNF oder über das BNF-Büro. Nachdem ein Gesuch im Büro eingegangen ist, wird die jeweilige Situation betrachtet und schließlich vom BNF-Vorstand entschieden, wie weiter vorgegangen wird. „Jedes Gesuch, das bei uns eingeht, wird begutachtet und aufgrund verschiedener Kriterien wird es angenommen oder nicht. Neben der finanziellen Hilfe können wir Hilfesuchenden auch beratend zur Seite stehen, wenn es zum Beispiel eine Trauer- oder Finanzierungsberatung braucht“, schilderte Egger und ergänzte: „Bei einer finanziellen Hilfe geht es nicht immer um große Summen. Manchmal geht es einfach darum, eine Rechnung zu übernehmen, um für die Betroffenen den Druck rauszunehmen, die Situation zu entschärfen und so wieder eine Perspektive zu schaffen.“ Im Jahr 2020 seien ca. 100 Gesuche beim BNF eingegangen.

Ein sehr wertvoller Verein

Abschließend sprachen die Anwesenden über die Zusammenarbeit zwischen BNF und Seniorenvereinigung. „Bei den Senioren ist die Hemmschwelle, um Hilfe zu bitten, oft besonders hoch. Sie sind es nicht gewohnt, über ihre Probleme zu reden, und sie wurden auch so erzogen. Daher ist es wichtig, dass wir als Funktionäre der Seniorenvereinigung ältere Menschen, die Unterstützung brauchen, betreuen und begleiten, denn wir haben oft
einen direkteren Zugang zu unseren Mitgliedern“, waren sich am Ende alle Vertreter der Seniorenvereinigung einig. Und selbstverständlich wolle man den BNF auch weiterhin mit finanziellen Spenden unterstützen. Weitere Informationen zum Verein „Bäuerlicher Notstandsfonds – Menschen helfen“ (BNF) gibt es online unter: www.menschen-helfen.it.

Von: bba

Bezirk: Bozen