Von: mk
Bozen – Die Verbesserung der Erreichbarkeit Südtirols ist ein wichtiges Ziel für den Hoteliers- und Gastwirteverband Südtirol und die Handelskammer Bozen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen den Fahrgästen ansprechende Verbindungen und qualitativ hochwertige Zuggarnituren zur Verfügung stehen – aber auch an der Bahnhofsinfrastruktur in Bozen muss gearbeitet werden.
Während an vielen Bahnhöfen in Südtirol – vor allem an jenen im Besitz des Landes – das barrierefreie Ein- und Aussteigen in die Züge dank erhöhter Bahnsteige bereits Realität ist, sieht die Situation in Bozen heute leider noch anders aus. Gäste, die aus Norden und Süden mit den Fernverkehrszügen nach Bozen anreisen, müssen beim Ein- und Aussteigen aus den Zügen einen Treppenabsatz von rund 60 Zentimetern überwinden. Gerade für ältere Personen, Familien mit Kindern und Personen mit eingeschränkter Mobilität und mit schwerem Gepäck ist dies oft eine große Hürde, die allein nur schwer zu meistern ist.
Auch im Regionalverkehr spiegelt sich dieselbe Situation wider: Obwohl Südtirol Großteils über Regionalzüge verfügt, die barrierefrei zugänglich sind, ist der Zustieg in Bozen oft mühselig, da der Bahnsteig zu niedrig für die Züge ist. So wird das Ein- oder Aussteigen mit Rollstuhl, Koffer oder Fahrrad zur Herausforderung. Um das Problem zu lösen, müssen die Bahnsteige in Bozen erhöht werden. Der Bozner Bahnhof unterliegt der direkten Zuständigkeit von RFI – Rete Ferroviaria Italiana, die zur Erhöhung der Bahnsteige aktiv werden muss.
„Wenn wir wollen, dass mehr Gäste mit der Bahn nach Südtirol anreisen und sich vor Ort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen, dann müssen wir qualitativ hochwertige und zugängliche Infrastrukturen bieten. Aus diesem Grund hat sich der HGV gemeinsam mit der Handelskammer an die zuständige Gesellschaft RFI gewandt, um auf die Situation am Bozner Bahnhof hinzuweisen und eine Erhöhung des Bahnsteiges zu erwirken“, so HGV-Präsident Manfred Pinzger und Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Bozen ist Start- und Endpunkt von rund 16 Hochgeschwindigkeitszügen und wird von zahlreichen Eurocity-Zügen und einem ICN-Nachtzug angefahren. Außerdem ist die Landeshauptstadt ein zentraler Hub für den regionalen Zugverkehr. „Um den Ansprüchen der Pender, Nutzer und Urlaubsgäste gerecht zu werden, müssen die Bahnsteige zeitnahe erhöht werden“, zeigen sich Michl Ebner und Manfred Pinzger überzeugt: „Dies haben wir in einem gemeinsamen Schreiben an die Generaldirektorin Vera Fiorani von RFI deutlich gemacht.“