Von: mk
Bozen – Gerade nach den heftigen Schneefällen der letzten Tage hat sich wieder einmal gezeigt, wie gut der Zivilschutz in Südtirol funktioniert und wie wichtig die vielen freiwilligen Helfer von Feuerwehren, Bergrettung, Rettungsdiensten und anderen und die hauptamtlichen Einsatzkräfte sind. Der Südtiroler Bauernbund dankt allen, die dafür sorgten, dass sich die Lage in den allermeisten Orten wieder normalisiert hat.
Von der Außenwelt abgeschnittene Orte, gesperrte Straßen und Zufahrten zu vielen Bergbauernhöfen, Stromausfälle oder unterbrochene Trinkwasserleitungen: In den letzten Tagen waren tausende Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bergrettung, allgemeinem Zivilschutz, Ordnungsdiensten, Landesstraßendienst, Gemeinden usw. zehntausende Stunden im Einsatz, um die Schäden durch die extremen Schneefälle und den Regen zu beseitigen. Auch wenn noch einige Haushalte ohne Strom und Verkehrsverbindungen weiterhin gesperrt sind, hat sich das Leben doch wieder einigermaßen normalisiert. „Das ist vor allem den vielen Einsatzkräften im Land zu verdanken. Ohne sie wären die Folgen größer gewesen und noch länger zu spüren. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Einsatzkräften bedanken. Sie haben Unglaubliches geleistet“, lobt Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler.
Ganz besonders vom Extremwetterereignis betroffen war die Landwirtschaft und im Speziellen die Berglandwirtschaft. „Bei uns waren viele Höfe nicht mehr erreichbar. Zudem sind aufgrund der zahlreichen Niederschläge, zuerst in Form von Schnee und dann von Regen, an vielen Stellen Gleitschneelawinen abgegangen. Dank der Freiwilligen und des Straßendienstes ist es gelungen, einen großen Teil der Straßen wieder zu öffnen. Beim Zivilschutz ist Südtirol viel besser aufgestellt als andere Regionen“, sagt der Bauernbund-Ortsobmann von St. Walburg/Ulten, Norbert Gruber. Gut zu beobachten war laut Gruber auch, dass bei gemähten Wiesen keine Lawinen abgegangen sind. Bei nicht gemähten Wiesen hingegen rutschte der Schnee vielerorts ab.
Auch Franz Kemenater, der Sarner Bauernbund-Ortsobmann, schließt sich dem Dank an die Einsatzkräfte an. „Innerhalb von zwei Tagen konnten bei vielen Hofzufahrten der Schnee und die umgestürzten Bäume entfernt werden. Dadurch konnte auch wieder die Milch geliefert werden.“
In Mühlwald sind noch immer 40 bis 50 Höfe ohne Strom, wodurch die Stallarbeit schwierig war. „Die Bauern haben sich aber gegenseitig mit Notstromaggregaten ausgeholfen.“ Der SBB-Ortsobmann Jakob Unterhofer hofft, dass sich die Lage weiter beruhigt. Noch sei die Gefahr nicht vorbei. „Ein großes Vergelt`s Gott gilt den zahlreichen freiwilligen Helfer, sie waren fast Tag und Nacht im Einsatz.“
Auch in Martell waren die Einsatzkräfte unterwegs, um die größten Schäden zu beseitigen. Der Breitahof wurde von einer Lawine stark beschädigt. „Die Garagen und die Maschinen wurden zerstört. Der Bergbauer ist sehr engagiert und hat sein ganzes Herzblut in den Hof und in die Landwirtschaft investiert. Jetzt ist er auf Spenden angewiesen, um den Hof zu retten“, sagt der Bauernbund-Ortsobmann von Martell, Armin Oberhofer. Er appelliert an alle, die Familie zu unterstützen. „Spenden nimmt der Bäuerliche Notstandsfonds unter dem Kennwort ‚Unwetter‘ entgegen.“ Auch Oberhofer dankt allen Einsatzkräften, die in Martell im Einsatz waren.