Von: mk
Bozen – Seit mehreren Jahren bemühen sich das Baukollegium und die Baugruppe im lvh für eine Überarbeitung des sogenannten Preisbuches Forst- und Landwirtschaft. Da die dort angeführten Preise nicht mehr den reellen Marktverhältnissen und geltenden Preisen entsprechen, trafen sich Spitzenvertreter der Südtiroler Baubranche kürzlich mit dem zuständigen Landesrat Arnold Schuler.
Immer wieder kommt es bei der Vergabe von Bauaufträgen für verschiedene Bauvorhaben der Forst- und Bergwirtschaft zu Schwierigkeiten. Als Basis für Kostenschätzungen wird nämlich bei Ausschreibungen immer noch oft das sogenannte Preisbuch Forst- und Bergwirtschaft herangezogen, obwohl die dort angeführten Preise nicht mehr den Marktbedingungen entsprechen. Dies bestätigten Armin Klapfer, Mitglied des Berufsbeirates der Tiefbauunternehmer im lvh und Michael Auer, Präsident des Baukollegiums im Rahmen eines jüngsten Treffens mit Landesrat Arnold Schuler. Die Einheitspreise des Preisbuches stimmen nicht mehr mit den reellen Marktverhältnissen und den geltenden Preisen überein. Vor allem die starken Preissteigerungen im Jahr 2022 machen es für die Bauunternehmen unmöglich, bei diesen Preisen zu arbeiten.
Der Vizepräsident des Baukollegiums Franz Marx und dessen Geschäftsleiter Thomas Hasler, der lvh-Vizedirektor Walter Pöhl und der Landtagsabgeordnete Gert Lanz machten außerdem darauf aufmerksam, dass bei öffentlichen Ausschreibungen die Preisanpassung anhand des Richtpreisverzeichnisses stattfinden muss. Die gesetzliche Grundlage für die Festlegung der Ausschreibungssumme bei Ausschreibungen mit dem sogenannten Preisbuch für Forst- und Bergwirtschaft seien daher nicht gegeben. Wichtig sei deshalb – wie bereits mehrmals von der Südtiroler Bauwirtschaft vorgeschlagen – die Preisliste der Abteilungen Forstwirtschaft, Landwirtschaft und der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz in das Richtpreisverzeichnis für Hoch- und Tiefbau der Autonomen Provinz Bozen zu integrieren.
Landesrat Schuler bestätigte, dass die Überarbeitung des Richtpreisverzeichnisses der Forstwirtschaft bereits im Gange sei und die Bauwirtschaft rechtzeitig darüber informiert werde. Die Vertreter des Baukollegiums und des lvh zeigten sich erfreut über diese Nachricht und hoffen, dass damit die besten Voraussetzungen geschaffen werden, um die Zusammenarbeit aller Beteiligten auf der Baustelle zu gewährleisten.