Von: Ivd
Bozen – Die geplante Wohnreform 2025 in Südtirol soll leistbaren Wohnraum schaffen – doch der Heimatpflegeverband äußert Bedenken, dass einzelne Gesetzesänderungen dieses Ziel gefährden könnten. Besonders kritisch wird die Erweiterung von Wohnbauten im landwirtschaftlichen Grünland gesehen. Künftig könnten nicht nur ältere, sondern auch nach 1997 errichtete Gebäude auf bis zu 1.000 Kubikmeter erweitert werden. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der Umwandlung landwirtschaftlicher Gebäude in Wohnraum und der unterirdischen Kubatur bei Almhütten, die die Landschaft verändern könnten.
Ein weiterer Streitpunkt ist die Streichung des Bestandnutzungsfonds, der ursprünglich Leerstände aktivieren sollte. Der Heimatpflegeverband fordert, diesen Fonds beizubehalten, um vorhandenen Wohnraum zu fördern, statt auf Neubauten im Grünen zu setzen.
Die geplante Übertragung von Zuständigkeiten auf die Gemeinden bei Untätigkeit der Landesbehörden sorgt ebenfalls für Kritik. Diese Regelung könnte zu einer Überlastung der Gemeinden führen und die Qualität des Landschaftsschutzes gefährden.
Der Heimatpflegeverband appelliert an den Landtag, problematische Passagen zu streichen, die das Ziel einer nachhaltigen Raumordnung untergraben. Es wird zudem gefordert, die Konventionierungspflicht in strukturschwachen Gemeinden zu erhalten, um Spekulationen mit Wohnraum zu verhindern.
Die Reform könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein – wenn sie im Einklang mit den Prinzipien einer ressourcenschonenden und gemeinwohlorientierten Raumordnung umgesetzt wird.
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