Von: mho
Bozen – Laut Medienberichten wird Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler seinen landwirtschaftlichen Betrieb auf Bioproduktion umstellen. Für manche kam es überraschend, für andere weniger. Die Reaktionen ließen jedenfalls nicht lange auf sich warten.
Gratulation vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz
Zu dieser Entscheidung gratuliert der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in einer Presseaussendung. “Gerade angesichts der laufenden Debatten im Land rund um Mals, Bioregionen und Pestizidrückständen ist diese Ankündigung des Agrarlandesrates – auch wenn es seinen privaten Betrieb betrifft – ein beachtlicher Schritt. Er ist durchaus kohärent zu der vor einem Monat von Landesrat, Südtiroler Bauernbund und den Bioverbänden vorgestellten Biostrategie Südtirol, wonach in den kommenden acht Jahren die Bioanbauflächen in Südtirol verdoppelt werden sollen” , so der Dachverband lobend.
Durch die Umstellung des Betriebes von Landesrat Schuler erhält diese Strategie die notwendige Glaubwürdigkeit und Seriosität. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hofft, dass sich möglichst viele weitere Landwirte an Landesrat Schuler ein Beispiel nehmen und überzeugt den letzten entscheidenden Schritt gehen werden.
Auch PAN-Italia begrüsst die Entscheidung
Nicht ganz unerwartet kam die Bestätigung für PAN-Italia (Anm.: Pesticide Action Network). Bereits bei mehreren Gesprächen mit Schuler und seinen Mitarbeiter habe PAN-Italia, als großer Kritiker einer industrialisierten Landwirtschaft, erfahren, dass dem Agrarlandesrat die Ökologisierung der Südtiroler Landwirtschaft ein großes Anliegen ist und er diese vorantreiben wolle.
“Diese mutige Entscheidung könnte für die Südtiroler Landwirtschaft richtungsweisend sein. Immerhin geht Landesrat Schuler mit gutem Beispiel voran und setzt das von ihm, gemeinsam mit dem Südtiroler Bauernbund, entwickelte Bio-Konzept in der Gemeinde Plaus um”, so PAN-Italia Vorstandsmitglied Koen Hertoge in einer Aussendung.
Nach jahrelanger und intensiv geführter Diskussion zum Thema Pestizid in Südtirol, vor allem in der Gemeinde Mals in Vinschgau, stünden somit die Zeichen für einen weiteren und hoffentlich konstruktiveren Dialog sehr gut. “Wir erwarten nun von Landesrat Schuler eine klare Unterstützung für die Gemeinde Mals. Bei der Spielplatz-Studie, vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz durchgeführt, wurde nachgewiesen, dass in Südtirol fast jeder zweite Spielplatz während der Vegetationsperiode mit Wirkstoffe belastet ist”, erinnert Hertoge abschließend.