Von: luk
Das Eisacktal ist das nördlichste Weinanbaugebiet Italiens, ein schmal zwischen Dolomiten und Sarntaler Alpen eingekerbtes Tal mit Nord-Süd-Durchzug, das seit Jahrhunderten wichtige Transitroute und damit interessante und vielfältige Kulturlandschaft ist. Wer hier Wein anbaut, hat es mit einem teils mild mediterranen, teils rauen Klima zu tun, die Vegetationszeit ist kürzer als anderswo in Südtirol und die Lagen sind steil und reichen bis 900 Metern Meereshöhe.
Es braucht eine besondere Passion, um hier auf höchstem Bio-Standard Weine wie den typischen Eisacktaler Sylvaner, den Müller Thurgau, Kerner und Riesling, oder pilzresistente Sorten wie den Solaris oder Sauvignon Gris anzubauen. Diese Pionierleistung im ökologischen Weinbau haben jene acht Weinbauern vollbracht, die sich zur Gruppe „BioWeis“ zusammenfanden: Die Weingüter Rielinger vom Ritten, Zöhlhof, Garlider und Radoar aus Feldthurns, Schloss Campan und Hof Vogelsang aus Sarns bei Brixen, der Burgerhof aus Brixen und der Santerhof aus Mühlbach. Sie eint die Freude am Wein, vor allem aber das Bestreben, ihre Weinberge im Einklang mit der Natur zu bewirtschaften; deswegen sind alle acht Mitglieder beim Bioland Verband Südtirol.
Als „BioWeis“ – Gruppe stellen sich die Eisacktaler Bio-Winzer nun vor: Am Samstag, 13. Mai findet beim Radoar in Feldthurns ein Weinfest mit Musik statt; ab 14.00 Uhr gibt es die Weinpräsentation und Kellerführungen, ebenso eine gute Marende. Als Gastwinzer werden die Weingüter „Pranzegg“ und „In der Eben“ aus Bozen sowie „Hof Gandberg“ aus Eppan dabei sein. Ab 20.00 Uhr gibt es Hörgenuss vom Musiktrio „Tritonus“ mit Hermann Kühebacher, Peter Gamper und Georg Lanz. Die Kastelruther Künstlerin Martha Silbernagl wird ihre Ausstellung „Berge“ vorstellen, die bis 21. Mai geöffnet bleibt.
Die Bioweis-Weinbauern wollen Genießer und Experten zusammenführen und bewusst auf die biologische Produktion ihrer Weine hinweisen. Weder chemisch-synthetische Pfanzenschutzmittel noch ebensolcher Dünger kommt an die Weinreben, dafür werden Nützlinge und die Artenvielfalt gefördert; auch im Keller ist Schonung angesagt, die acht Winzer setzen dabei auf kontrolliertes Nichtstun, sprich Eingriffe in den Gär- und Reifeprozess werden auf das Notwendigste beschränkt.
Wichtigstes Element im Bio-Weinbau ist jedoch das Terroir: Kräftige und vitale Reben wachsen nur in einem lebendigen, gesunden Boden. Der ist im Eisacktal fast durchwegs sandig, mit Hauptanteilen aus Quarz und Glimmer, ein leichter und mineralischer Boden, der frische und rassige Weine hervorbringt.