Blindenapostolat Südtirol feiert 60-jähriges Gründungsjubiläum

Blinde waren Pioniere der sozialen Gesellschaft in Südtirol

Freitag, 02. September 2016 | 18:08 Uhr

 

Nals – Das Blindenapostolat Südtirol kümmert sich seit Jahrzehnten um die religiösen, menschlichen und sozialen Belange aller blinden und sehbehinderten Menschen in Südtirol.

Im Beisein zahlreicher Ehrengäste fand am 2. September im Rahmen der Bildungs- und Freizeitwoche des Blindenapostolates Südtirol die 60 Jahre Feier im Bildungshaus Lichtenburg in Nals statt. Landesrätin Martha Stocker dankte dem Apostolat für das Engagement damals, heute und in Zukunft. Politik und Religion haben dazu beigetragen dieses soziale Netzwerk aufzubauen“, so Stocker.  „Die zwölf Gründungsmitglieder des Apostolates sind wie die  zwölf Apostel. Sie suchten die Gemeinschaft mit Jesus Christus“, sagte der neue Generalvikar Eugen Runggaldier in seinen Grußworten. „Ich habe großen Respekt vor der Eigeninitiative dieser Menschen, wir wollen unseren Glauben leben, auch mit Behinderung“, so der Generalvikar.

Das Anliegen des Apostolates ist damals wie heute die Bedürfnisse von Blinden und Menschen mit Sehschwächen zu erkennen und zu helfen, um das tägliche Leben gut zu meistern. „Früher hat man die Menschen oft versteckt. Heute gibt es soziale Dienste, Schulberatung, Frühförderung, mobile Beratungsdienste“, erzählt Elisabeth Gitzl Direktorin vom Blindenzentrum St. Raphael. Das Blindenzentrum wurde 1980 gegründet und hat sich inzwischen zu einem landesweiten Kompetenzzentrum entwickelt hat. Erwähnenswert ist die Kamillianische Familie, eine Gruppe von Menschen unterschiedlicher Behinderungen und ihrer Begleiter, die aus dem Apostolat hervorgegangen ist.

Gedankt und erinnert wurde an diesem Festtag auch der verstorbenen Begründerin des Apostolates Südtirol, Mariedl Fischnaller. Sie ist damals aus Innsbruck nach Südtirol zurückgekehrt mit dem festen Entschluss sich für die Blinden in Südtirol einzusetzen. Mit ihrem unermüdlichen Engagement hat sie den Baustein für das Apostolat und viele weitere Initiativen gelegt. Stellvertretend für die vielen Pioniere, Freunde und Weggefährten wurden Sepp Stockner, Lotte Dalsass und Kaplan August Prugger geehrt.

„Wenn wir Freude an unserer Berufung haben, dann können wir auch helfen, dass andere ihre Berufung finden“, bringt Gerlinde Gregori, Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft aller katholischen Blindenvereinigungen im deutschen Sprachraum in ihrer Festrede auf den Punkt.

Im Rahmen der Feier wurde Nikolaus Fischnaller, Präsident vom Blindenzentrum St. Raphael gedankt und zur bevorstehenden Feier des Verdienstkreuzes des Landes Tirol gratuliert.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt