Von: luk
Bozen – Renè Benko und sein Kaufhausprojekt in Bozen haben eine weitere wichtige Hürde genommen.
Die Kaufhaus-Bozen-Gesellschaft (KHB) hat laut Medienberichten den Zuschlag für das Gelände des Busbahnhofes erhalten, wo das neue Einkaufszentrum errichtet werden soll. 99,1 Millionen Euro wechselten dafür den Besitzer.
Wie bereits vermutet, war die Kaufhaus-Bozen-Gesellschaft (KHB) der einzige Bewerber bei der Ausschreibung der Gemeinde Bozen zur Vergabe des Busbahnhofgeländes.
Der nächste Schritt wird die Verlegung des Busbahnhofes in die Rittner Straße sein. Danach können die Strukturen des alten Busbahnhofs abgerissen werden.
Benko will mit seiner Signa Holding im Stadtzentrum von Bozen nicht nur Geschäfte, sondern auch ein Hotel und Wohnungen bauen. 250 Mio. Euro sollen investiert werden. Neben dem Busbahnhof gehören ihm auch das Hotel Alpi sowie das Grundstück in der Südtiroler Straße neben der Handelskammer. Dafür legte er 23 Millionen Euro auf den Tisch.
2018 soll der Startschuss für den Bau gegeben werden. Die KHB rechnet damit, dass das Kaufhaus Ende 2020 seiner Bestimmung übergeben werden kann.
Benkos Gesellschaft hat für die Ausarbeitung des entsprechenden Vertrags mit der Gemeinde nun 70 Tage Zeit. Zwei beim Verwaltungsgericht anhängige Rekurse könnten das Vorhaben jedoch noch verzögern. Der Handels- und Dienstleistungsverband (hds) sowie das benachbarte City Center zeigten sich mit der Regelung, dass sie sich an der Errichtung der unterirdischen Zufahrt zu ihren Tiefgaragen beteiligen müssen, nicht einverstanden.
Das Bozner Kaufhausprojekt von Benko hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Schon kurz nach der Vorstellung wurde ein Konkurrenzprojekt lokaler Investoren präsentiert. Dieses wurde jedoch von der Dienststellenkonferenz abgelehnt, da es nicht alle vorgegebenen Voraussetzungen erfüllte. Das Benko-Projekt erfüllte zwar die Voraussetzungen, wurde jedoch im Sommer 2015 vom Gemeinderat bei Stimmengleichheit abgelehnt.
Diese Ablehnung war dann auch mit ein Grund, warum Bozens Bürgermeister, Luigi Spagnolli (PD), im September 2015 das Handtuch warf und seinen Rücktritt erklärte. Als letzte Amtshandlung verfügte er jedoch die Rückverweisung des Benko-Projektes an die Dienststellenkonferenz und brachte es damit erneut auf den Weg. Schließlich ordnete der Kommissär für die außerordentliche Verwaltung der Stadt Bozen, Michele Penta, eine Volksbefragung an. 74,39 Prozent der 34.027 abstimmenden Bürger hatten sich im April des vergangenen Jahres schließlich für den Bau des Kaufhauses ausgesprochen.