Von: luk
Bozen/Sizilien – Vom 18. bis 28. Juli leisten an die 30 Jugendliche aus Südtirol und dem Trentino einen freiwilligen Arbeitseinsatz in Sizilien auf einem “campo della legalità” (so werden die von der Mafia konfiszierten Grundstücke genannt, die Sozialgenossenschaften für die Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt werden). Die Initiative wird von der italienweit tätigen Kultur- und Freizeitvereinigung “Arci” mitgetragen und unter anderem von den Ländern Südtirol und Trentino mit dem Ziel unterstützt, die Teilnehmer der Arbeitscamps zum Einsatz gegen die Mafia und für die Legalität zu gewinnen.
Die Organisatoren haben das diesjährige Camp, das in Corleone stattfindet, unter das Motto “liberarci dalle spine” (uns von den Stacheln befreien) gestellt. Corleone ist ein besonders symbolträchtiger Ort für die Macht der Mafia, wo die Zivilgesellschaft und die öffentlichen Institutionen beginnen, auf die schwierige Lage zu reagieren.
Der Südtiroler Landesrat Christian Tommasini und seine Trentiner Amtskollegin Sara Ferrari haben am Wochenende den Jugendlichen einen Besuch abgestattet und sie bei ihren Tätigkeiten begleitet.
Das Projekt ist in verschiedene Abläufe gegliedert: Am Morgen steht die Arbeit auf den Feldern und in den Wäldern, die von den Mafiaorganisationen konfisziert wurden, auf dem Programm. Am Nachmittag werden dann Kultur- und Bildungsveranstaltungen angeboten. Unter anderem haben die Jugendlichen Rita Borsellino und Serafino Petta getroffen, die das Attentat von Portella della Ginestra überlebt haben. Außerdem haben sie das Denkmal zu Ehren des sizilianischen Politikers und Anti-Mafia-Kämpfers Peppino Impastato in Cinisi sowie die wichtigsten Mafiaschauplätze in Palermo und Corleone besichtigt.
Das Projekt wird von Arciragazzi Bozen, Arci Trentino, Arci Toskana, Arci Sizilien zusammen mit der Genossenschaft “Lavoro e non solo” organisiert und vom italienischen Amt für Jugendarbeit des Landes Südtirol sowie dem Amt für Jugendarbeit der Provinz Trient unterstützt.