Von: mk
Bozen – Heiner Oberrauch, einer der vielen erfolgreichen Unternehmer in Südtirol, hat den Unternehmerverband gestern während einer Videokonferenz über den Beitrag informiert, den die Oberalp-Gruppe zur Bewältigung der Coronakrise leistet. In kürzester Zeit wurden die Nähereien für die Produktion von OP-Masken und Schutzmänteln umgerüstet und über die Oberalp-Niederlassung sowie Partner in Asien konnten 1,5 Millionen Einwegschutzmasken sowie eine Million Einwegschutzmäntel vermittelt werden, welche nun dem Südtiroler Sanitätsbetrieb und dem Zivilschutz zur Verfügung gestellt werden.
Das Beispiel von Heiner Oberrauch und den vielen anderen Unternehmen, die in diesen Tagen ihre Tätigkeit fortführen, zeige eindrucksvoll, wieso es trotz der vielen Schwierigkeiten nicht möglich ist, die Tätigkeit einfach einzustellen, erklärt Federico Giudiceandrea, Präsident des Unternehmerverbands Südtirol, in einem offenen Brief. „Wie würden wir es schaffen, unsere Spitäler mit den notwendigen medizinischen Produkten zu versorgen? Was wäre, wenn unsere Transportunternehmen die Logistik nicht mehr garantieren würden? Wenn unsere Lebensmittelbetriebe aufhören würden zu produzieren? Und falls wir alle unsere Tätigkeit einstellen müssten, was würde dann mit den Arbeitsplätzen passieren, woher würden wir die Mittel nehmen, um unsere Sanität und die anderen öffentlichen Dienstleistungen zu finanzieren, sobald der sanitäre Notstand überwunden sein wird? Erinnern wir uns immer daran: Wir können nur das verteilen, was wir produzieren. Ohne Wirtschaft würde es daher auch keine öffentlichen Mittel zum Verteilen mehr geben.“
In diesen Tagen stünden Südtirols Unternehmen und jene, die dort arbeiten, vor beispiellosen Herausforderungen: „Geschäftstreffen sind geplatzt, die Lieferketten sind teilweise unterbrochen und führen in vielen Betrieben zu Engpässen in der Produktion, in vielen Ländern wurden Unternehmern und Mitarbeitern die Einreise verweigert. Unsere gesamte Wertschöpfungskette ist betroffen, jeden Tag stehen unsere Unternehmer vor großen Herausforderungen, denn Smart Working ist mit großem Organisationsaufwand verbunden und in der Produktionshalle gar nicht möglich, und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bleibt ein kleines Restrisiko.“ Gerade aus diesem Grund sei es nicht einfach, Entscheidungen zu treffen, die die Zukunft der eigenen Tätigkeit und die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreffen, erklärt Giudiceandrea.
„Die Sorge um die Erhaltung der Arbeitsplätze in unseren Unternehmen – nicht nur in diesen Tagen, sondern langfristig und nachhaltig – wird von allen meinen Unternehmerkolleginnen und -kollegen geteilt. Wir befinden uns in einer wahrlich dramatischen Lage. Mit großer Anerkennung konnten wir aber einmal mehr feststellen, wie sehr unsere Unternehmen samt ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Dieser Wille, einen Beitrag zu leisten, ist zusammen mit ihrer großen Innovationsbereitschaft eine der zentralen Charakteristiken unserer Betriebe. Zugleich wird deutlich, wie wichtig die internationale Verflechtung unserer Unternehmen ist, und dass wir gerade auch in dieser schwierigen Situation nicht auf die produktive Tätigkeit in unseren Fabriken verzichten können. onorieren wir den außerordentlichen Einsatz unseres Sanitätswesens, des Zivilschutzes, der vielen Freiwilligen, die in diesen Tagen die Familien unterstützen und erkennen wir auch den Beitrag unseres produzierenden Gewerbes, unserer Unternehmerinnen und Unternehmer und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Wenn wir es schaffen – und davon bin ich überzeugt – dann wird es auch ihr Verdienst sein!“, so der Präsident des Südtiroler Unternehmerverbandes