AGO kritisiert Entwurf zum Bereichsübergreifenden Abkommen

Der “Piratenvertrag”

Montag, 28. November 2022 | 11:57 Uhr

Bozen – Stefano Boragine Landessekretär der “Autonomen Gewerkschaftsorganisation der örtlichen Körperschaften – Südtirol” (AGO) kritisiert den vorgelegten Vorschlag der Arbeitgeberseite zum “Bereichsübergreifenden Abkommen” und spricht von einem “Piratenvertrag” nach dem es irgendwann keine Lohnentwicklung mehr geben solle. In einer Aussendung schreibt er vollinhaltlich:

Die Wahrheit zum Berreichsübergreifenden Abkommen ist hart, viel haerter als das beschoenigende Geschwaetz von verschiedener Seite.

Der Entwurf, den wir nach Monaten von der öffentlichen Delegation vorgelegt bekommen haben, verschleiert bewusst den Nachteil und die wirtschaftlichen Verluste für uns aber auch für die künftige Generationen von Arbeitnehmenrn. Die Arbeitgeberseite will um jeden Preis, dass wir diesen Vertrag unterschreiben, mit dem Koeder einen noch zu bestimmenden Inflationsausgleich fuer den Dreijahreszeitraum 2019-2021zu gewaehren sowie eine einmalige Erhöhung der Leistungspraemie (es sind aber nur Versprechungen, da die Beträge im Landeshaushalt diese Aspekte nicht berücksichtigen).

Das vorgeschlagene neue System sieht eine wirtschaftliche Lohnvorrückung über drei Gehaltsstufen vor. Nach 10 Jahren mit einer prozentualen Gehaltserhöhung von 3 % entsprechend einer 6. Gehaltsstufe (71 EUR pro Monat) und nach 15 Jahren auf 6 % (entspricht 142 EUR) und dann ist Schluss. Nach diesem Datum besteht keine Lohnentwicklung mehr! Außerdem kommen nur 70 % der Beschäftigten für diese Art der Lohnaufbesserung nach Kriterien einer Leistungsprämie in Frage. So ist ein Verteilungskampf und interne Quaerelen unter den Beschäftigten vorprogrammiert. Beachten Sie auch, dass die Kriterien und Bewertungen in den verschiedenen Branchen unterschiedlich sind. Sogar die Berechnung der Überstunden würde eine Korrektur nach unten erfahren, genauso wie die Zweisprachigkeitszulage. Vorangegangen ist diesem Entwurf sogar die geplante Abschaffung der individuellen Lohnerhöhungen.

Dieses System wird längerfristig eher zu Konflikten zwischen den Generationen fuehren, jenen, die das alte System beibehalten, und den nächsten Generationen. In den kommenden Monaten sind “Technische Sitzungen” geplant, die, wie ich befürchte, die
Verwaltung nicht veranlassen werden, von der soeben beschriebenen Position abzuruecken. Wir wollen keinen “Piratenvertrag” unterzeichnen, der alles ausplündert, was wir in all den Jahren aufgebaut haben. Wir sind verantwortungsbewusst und werden für einen einheitlichen Vertrag kämpfen, der es uns ermöglicht, in Ruhe zusammenzuleben, mit den gleichen Rechten und einem gerechten und angemessenen Lohn!

 

Stefano Boragine
AGO -Landessekretär – Segretario Provinciale AGO

Von: luk

Bezirk: Bozen