Bozner Flughafen wird möglicherweise bald privat geführt

Die Gebrüder Gostner schnappen sich den Flugplatz

Samstag, 06. April 2019 | 10:58 Uhr

Bozen – Die zuständige Wettbewerbskommission hat grünes Licht gegeben: Demnach kann die Bietergemeinschaft um die Gebrüder Gostner voraussichtlich schon in wenigen Wochen zu 100 Prozent die Flughafenbetreibergesellschaft ABD übernehmen. Der Bozner Flugplatz wird damit privat geführt, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.

Die Kommission, der Amtsdirektorin Anna Villotti, die zuständig für Inspektion und Beratung in Sachen Brandverhütung ist, Maurizio Mazagg, der Direktor des Amts für Straßenbau Mitte-Süd, und Revisor Dieter Plaschke angehören, hatte 30 Tage Zeit, das Angebot in technischer und ökonomischer Hinsicht zu bewerten. Von 100 möglichen Punkten erhielt die Bietergemeinschaft 93,9. Allerdings hat sie auch das einzige Angebot vorgelegt. Bereits vorher hatte eine weitere Kommission rein die verwalterischen Aspekte des Angebots bewertet.

Medienberichten zufolge hat das Land laut Ausschreibung 3,8 Millionen Euro für die Übernahme der Flughafengesellschaft verlangt. Offiziell ist das Angebot der Bietergemeinschaft nicht bekannt, gemunkelt wird allerdings von vier Millionen Euro.

Der Energie-Unternehmer Josef Gostner, zu dessen Partnern der österreichische Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner mit Wohnsitz in Bozen und der Tiroler Investor Rene Benko zählen, haben sich offiziell zu ihren Plänen noch nicht geäußert. Durchgesickert ist allerdings, dass die Flüge auf der Strecke zwischen Bozen und Rom wiederbelebt werden sollen. Außerdem soll es eine weitere Verbindung nach Mitteleuropa – entweder nach Frankfurt oder nach Wien – geben. Außerdem besteht die Absicht, vor allem im Sommer die Charterflüge wieder einzuführen.

Unklar bleibt außerdem vorerst, ob die Landebahn des Flughafens verlängert wird. Vor allem in Leifers regt sich gegen einen Ausbau starker Widerstand.

Von: mk

Bezirk: Bozen