Von: mk
Bozen – Die Bedeutung des Content Marketings für Hotels und der Mehrwert, den die architektonische Entwicklung im Bereich der Gastlichkeit bietet – dies sind die Themen von zwei Konferenzen, die die 40. Ausgabe der Hotel eröffnet haben und insgesamt über 400 Teilnehmer verzeichnen konnten.
Der Reigen der Begleitevents wurde gestern vom Communication Forum eröffnet. Eine Veranstaltung, die in diesem Jahr dem Content Marketing gewidmet ist. Miriam Löffler, Content Strategist und Autorin des Buches “Think Content!” betonte, wie wichtig es für alle im Bereich der Hotellerie und Gastronomie sei, sich für die Verwaltung der eigenen Web-Präsenz – von der Website über Social Media bis zu Buchungsplattformen – entsprechend zu schulen. “Die touristische Gastlichkeit beginnt beim Web“, unterstrich Löffler: „Deshalb sollten diejenigen, die sich um das Marketing und die Inhalte kümmern, in der Lage sein sollten, die richtigen Kanäle für die eigenen Nutzer zu wählen“.
Die Informationen über das eigene Haus, sollten transparent und präzise sein: “Wenn sich der Nutzer zur Buchung entschließt, besucht er heute Plattformen wie Booking, holt Informationen über Google oder Social Media ein und findet immer das was er sucht“, erklärte die Autorin von “Think Content!“: „Transparenz ist also vorhanden: Die Frage ist, ob die Informationen von den Betreibern selbst gestaltet sind oder ob sie zufälligen Inhalten auf Webseiten, die von anderen im Internet veröffentlicht werden, überlassen wird.
Betont wurde auch die Notwendigkeit bei der Darstellung der eigenen Aktivität mit den besonderen Merkmalen des eigenen Angebots zu beginnen, unter Einsatz von spezifischen Themen und Argumenten und der Überwachung der Online-Aktivitäten, wobei zeitnah auf Kritik reagiert werden muss.
Diese Konzepte nahm der Tourismus-Marketing-Experte und Gründer des Start-ups “myhotelshop” Ullrich Kastner auf. “Jeder mit dem falschen Inhalt verbrachte Tag bringt einen Umsatzverlust mit sich“, erklärte Kastner: „Buchungen erfolgen zunehmend über Booking, ein Ungetüm, das mehr als 3 Milliarden Euro pro Jahr für Google-Anzeigen ausgibt und das Hotels einfach nur als austauschbare Produkte betrachtet. Wenn sich Hoteliers nicht nur mit dem Herrichten der Zimmer beschäftigen wollen, während andere sich um den Rest kümmern, dann ist es Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, um mit Inhalten und Online-Präsenz zu konkurrieren“.
Auf der Tagung kam auch Marco Pappalardo, Leiter der Abteilung Communication bei IDM Südtirol, zu Wort: “Die zunehmende Digitalisierung ist ein äußerst wichtiger Aspekt und sollte nicht unterschätzt werden“, sagte Pappalardo: „Auch die Förderung des Tourismus in Südtirol hat in den letzten Jahren stimulierende Änderungen erfahren und unser Ziel ist es durch unsere Image- und Werbekampagnen Pioniere auf diesem Gebiet zu sein”.
Am Nachmittag stand die Konferenz “AUSgebaut?! Hoteliers und Architekten auf der Suche nach neuen Wegen“ auf dem Programm, deren zentrale Themen die Landschaft und die Architektur in ihrer untrennbaren Einheit und ihrer starken Anziehungskraft auf Touristen waren. Unter dem Titel “Heimat bauen” referierte Alexander Wetzig, Architekturkritiker und ehemaliger Baubürgermeister der deutschen Stadt Ulm.
“In einer zunehmend globalisierten und immer schnelleren Welt ist für viele Heimat ein Konzept, das vor Unsicherheit schützt“, erklärte Wetzig: „Dabei geht es nicht nur darum Traditionen zu wahren, sondern die grundlegende Rolle der Architektur bei der Definition unserer Identität zu erkennen. Wir sollten der modernen Architektur nicht grundsätzlich misstrauen, sondern eher über Schönheit, Wärme und Identifikation nachdenken, die das Design eines Gebäudes mit sich bringt.“
Eine Architektur, die das Gefühl der Identität fördert, sorgt dafür, dass sich Einwohner und damit auch Gäste wohl fühlen. “Wenn diese Anforderungen ignoriert werden, gibt es Fluchtreaktionen: Man sucht Sicherheit in den formalen Regeln der Tradition, wie in den typischen Formen des alpinen Architektur“, fuhr Wetzig fort: „Dabei vergisst man, dass Heimat etwas ist, das konstant neu erschaffen werden muss.“ Die Lösung für den Architekten ist der Dialog mit der Bevölkerung, wie im Fall von Ulm: “Die Planung und das Design muss bereits ein Moment der Kommunikation sein: zunächst sind Probleme zu identifizieren und gemeinsam sollte das gleiche Ziel verfolgt werden und erst dann kann man den Bleistift in die Hand nehmen“.
Die Tagung endete mit drei runden Tischen unter Teilnahme von Hoteliers, Architekten, Stadtplanern und Experten, die die Beziehung zwischen Architektur und Gastlichkeit diskutierten.
Alle weiteren Informationen unter: www.hotel.messebozen.it