Von: luk
Bozen – Der Tag der Arbeit am 1. Mai stehe heuer unter völlig neuen Vorzeichen, schreibt die Diözesankommission für Arbeit und soziale Gerechtigkeit in einer Stellungnahme: „Die Corona-Krise und deren komplexen Folgen werden selbst bei einer hoffentlich beginnenden Entspannung die Gesellschaft noch vor große Herausforderungen stellen. Und trotzdem: Die bisher in vielfältigster Form landauf und landab gezeigte Solidarität darf uns zuversichtlich stimmen.“
Mitte März hatte Bischof Ivo Muser seinen Sozialhirtenbrief „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ veröffentlicht – aufgrund der Corona-Krise wurde kaum davon Notiz genommen, stellt die Kommission für Arbeit und soziale Gerechtigkeit fest. Der in einer Broschüre publizierte Hirtenbrief enthält auch „solidarische Selbstverpflichtungen“ verschiedener katholischer Organisationen. Diese haben genauso wie zahlreiche Privatpersonen in den letzten Wochen beeindruckend gezeigt, wie Solidarität im persönlichen Dienst institutionalisierte Hilfsmaßnahmen unterstützen kann (durch unzählige Nachbarschaftshilfen, mediale Übertragungen, um das Osterfest doch „gemeinsam“ feiern zu können…).
Das große Wort „Solidarität“ werde angesichts des vom Virus ausgelösten individuellen und kollektiven Leids auf eine große Bewährungsprobe gestellt, ist die Kommission für Arbeit und soziale Gerechtigkeit überzeugt: Es sei der Zusammenhalt zwischen den unterschiedlich stark betroffenen Staaten, das Füreinander der miteinander eng verflochtenen Sektoren Industrie, Landwirtschaft, Tourismus, Handel und Dienstleistung in unserem Lande, die Verbundenheit zwischen den Generationen sowie das #wirbleibenzuhause als Ausdruck konkreter Solidarität gegenüber den Mitmenschen.
Viele dieser Gedanken werden auch den kommenden „Tag der Arbeit“ leiser oder lauter begleiten; jetzt wo viele sich eine Lockerung der derzeitigen Maßnahmen erhoffen und die finanziellen Konsequenzen trotzdem noch kaum absehbar sind. Viel ist bei Jung und Alt die Rede von einer Orientierungsänderung hin zu neuen Lebensstilen und einer Rückbesinnung auf Werte, mit dem Ziel den Blick für das Wesentliche zu schärfen und genügsamer sein zu wollen. „Die Krise verpflichtet uns, unseren Weg neu zu planen, uns neue Regeln zu geben und neue Einsatzformen zu finden, auf positive Erfahrungen zuzusteuern und die negativen zu verwerfen. So wird die Krise Anlass zu Unterscheidung und neuer Planung“, schreibt die Kommission für Arbeit und soziale Gerechtigkeit in ihrer Stellungnahme. Auf diese Weise ermutige uns Papst Benedikt XVI. in seiner im Jahre 2009 erschienenen Enzyklika „Caritas in Veritate“.