Von: AP
Alpbach – Beim European Forum Alpbach wurden heuer wieder die besten Nachwuchsforschenden der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino vor den Vorhang geholt. Unter dem Leitthema „Wettbewerbsfähigkeit“ kürte die Jury die Projekte von Eva Casotti (Universität Innsbruck), Elena Fogazzi (Universität Trient) und Julia Hofmann (Medizinische Universität Innsbruck) zu den Gewinnerarbeiten.
Landeshauptmann und Euregio-Präsident Arno Kompatscher betonte bei der Preisverleihung:
„Diese Auszeichnungen zeigen eindrucksvoll, wie viel Innovationskraft und Talent in unserer Region steckt.“
Auch Juryvorsitzende Ulrike Tappeiner (Freie Universität Bozen) würdigte die hohe Qualität der eingereichten Projekte.
Der 1. Platz geht an Eva Casotti, die wich eingehend mit Quantenwirbel im Labor beschäftigt, einem exotischen Materiezustand: Supersoliden. Diese verhalten sich gleichzeitig wie ein fester Körper und wie eine Flüssigkeit, die ohne Reibung fließen kann. Ihr Team konnte erstmals „Wirbel“ in so einem System sichtbar machen. Das klingt sehr abstrakt, könnte aber helfen, rätselhafte Phänomene im Weltall – etwa im Inneren von Neutronensternen – besser zu verstehen.
Auf Platz 2. folgt Elena Fogazzi. Sie forscht an einer schonenderen Krebsbehandlung. Sie möchte, die sogenannte Protonentherapie – eine moderne Form der Strahlenbehandlung – noch präziser machen. Mit einer neu entwickelten Protonen-Computertomografie kann man genauer messen, wie tief die Strahlen im Körper wirken. Dadurch lässt sich gesundes Gewebe besser schonen und Tumore können gezielter behandelt werden.
3. Platz belegt Julia Hofmann mit ihrem Ziel mehr Spenderorgane zu retten. Julia Hofmann arbeitet an Methoden, mit denen Lebern vor einer Transplantation besser geprüft werden können. Mithilfe einer speziellen Technik, bei der Organe außerhalb des Körpers durchblutet und warmgehalten werden, lässt sich ihre Energieproduktion messen. So kann man vorhersagen, ob ein Organ wirklich geeignet ist. Das könnte helfen, mehr Spenderlebern zu nutzen und Leben zu retten.
Ein Preis für die Zukunft
Der Euregio-JungforscherInnenpreis ist mit insgesamt 8.500 Euro dotiert und wird von den Handelskammern und der Wirtschaftskammer Tirol unterstützt. Teilnehmen konnten Forschende unter 35 Jahren, die in der Euregio tätig sind.
Mit Projekten, die von den tiefsten Geheimnissen der Quantenwelt bis hin zu lebensrettenden Anwendungen in der Medizin reichen, machten die Gewinnerinnen deutlich, dass Wettbewerbsfähigkeit nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein wissenschaftlicher Auftrag ist.
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