Seminar in Bozen

Durch Praktika globale Zusammenhänge erkennen

Freitag, 03. Februar 2017 | 16:56 Uhr

Bozen – Die oew-Organisation für Eine solidarische Welt und youngCaritas bieten seit 19 Jahren Praktika bei ihren Projektpartner*innen in Bolivien, Peru, Ecuador, Brasilien, Sambia, Äthiopien, Uganda und Indien an. Interessierte Menschen können bei den mindestens drei Monate dauernden Praktika eine Menge lernen. Zur Vorbereitung auf die Einsätze findet vom 9. bis 11. Februar ein Seminar in Bozen statt.

Wer einen längeren Auslandaufenthalt plant, sollte rechtzeitig damit anfangen: Was gibt es bei einem Praktikum im Ausland zu beachten? Welches Land und welche Organisation kommen für mich in Frage? Was darf ich erwarten, worauf sollte ich mich vorbereiten? Diesen und ähnlichen Fragen gehen die oew-Organisation für Eine solidarische Welt und youngCaritas bei regenmäßigen Vorbereitungsseminaren auf den Grund. Am Wochenende vom 9. bis zum 11. Februar ist es wieder so weit.

Bisher haben rund 400 Südtiroler*innen aus allen Landesteilen und mit verschiedensten Bildungshintergründen das Angebot genutzt und mit der oew und youngCaritas ein Praktikum in Südamerika, Asien oder Afrika absolviert. Manche stehen vor dem Studium, andere haben es bereits abgeschlossen, sind mitten im Beruf oder bereits in Rente. Durch ihren Auslandsaufenthalt lernten sie andere Menschen, deren Lebensweisen und globale Zusammenhänge kennen. Viele kommen mit dem Vorsatz, den Menschen im Süden zu helfen. Monika Thaler ist bei der oew für die Praktika zuständig und erklärt: „Wir sagen den Interessierten ganz klar, dass es sich um ein Praktikum und nicht um einen Hilfseinsatz handelt. In erster Linie lernen sie für sich selbst, im Gastland können sie keine großen Veränderungen bewirken.“ Ziel dieser Einsätze sei es, internationale Zusammenhänge zu verstehen und dadurch auch das eigene Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen. Gemeinsam mit den Menschen im Globalen Süden können die Freiwilligen alternative Handlungsweisen finden und nach ihrer Rückkehr im eigenen Leben umsetzen. Im Vordergrund des Einsatzes stehe die Veränderung im globalen Norden und nicht im Süden, unterstreicht auch Sabrina Eberhöfer von youngCaritas: „Jede und jeder von uns kann nur im eigenen Umfeld langfristig etwas verändern. Sich dessen bewusst zu werden, ist ein großes Ziel dieser Praktika.“ Anfangs waren die Praktikant*innen teilweise nur drei Wochen im Projekt, heute müssen sie sich für mindestens drei Monate verpflichten. Für das Beobachten und Lernen braucht es Zeit.

Das nächste Vorbereitungsseminar findet vom 9. bis 11. Februar statt, weitere im Mai, September und Dezember.

Interessierte müssen mindestens 19 Jahre alt und dazu bereit sein, die Sprache des Gastlandes zu erlernen. Sie informieren sich vorab über Leben, Politik und Geschichte des Landes, nehmen an Vorbereitungs- und Nachbereitungsseminaren teil, sind flexibel, offen, kreativ, psychisch und körperlich stabil und zeigen Engagement. Vor ihren Einsätzen treffen sich die Praktikant*innen zu einem Erstgespräch mit oew oder youngCaritas und absolvieren ein 60-stündiges Praktikum in einer Einrichtung in Südtirol, die thematisch zum angepeilten Projekt passt. Sie setzen sich auch mit dem Phänomen des Kolonialismus, mit kulturellen Grundannahmen und stereotypen Bildern im interkulturellen Kontext auseinander. Gewünscht wird, dass sich die Freiwilligen nach ihrer Rückkehr in Südtirol auch weiterhin für das besuchte Projekt einsetzen: mit Benefizaktionen, Märkten und/oder Schulbesuchen.

Die Reisekosten und Spesen vor Ort übernehmen die Freiwilligen selbst. oew und youngCaritas bieten die Vorbereitung und ein Projekt an, in dem sie leben, mitarbeiten und die Menschen kennenlernen können. Interessierte wenden sich an Monika Thaler, Tel. 0472 208 207, E-Mail: monika.thaler@oew.org oder Sabrina Eberhöfer, Tel. 0471 304 333, E-Mail: sabrina.eberhoefer@caritas.bz. it

Von: luk

Bezirk: Bozen