Preiskorrekturen bei Gold möglich

Edelmetallhändler rechnen auch 2026 mit Gold-Rekordhoch

Montag, 08. Dezember 2025 | 13:07 Uhr

Von: APA/dpa-AFX

Die Edelmetallhändler des deutschen Metallurgie-Konzerns Heraeus rechnen im kommenden Jahr mit einer Fortsetzung des Preisanstiegs beim Gold. Vor allem die Nachfrage nach dem Edelmetall durch Zentralbanken und die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA dürften den Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an den Rohstoffbörsen weiter antreiben. Nach dem außergewöhnlich starken Anstieg 2025 erkennen die Heraeus-Experten allerdings eine Überhitzung am Markt.

Sie rechnen daher Anfang 2026 zunächst mit einer Konsolidierungsphase, bevor sich der Preisanstieg beim Gold fortsetzen dürfte. “Wir erwarten für 2026 den Goldpreis in einer Spanne von 3.750 bis 5.000 US-Dollar je Unze”, sagte Henrik Marx, Leiter Edelmetallhandel bei Heraeus Precious Metals. Zuletzt hatte die Notierung im Oktober an der Börse in London ein Rekordhoch bei 4.381 Dollar (3.762 Euro) je Unze erreicht, nachdem sie zu Beginn des Jahres bei etwa 2.600 Dollar gestanden war.

Prognose: Zentralbanken auch 2026 stark am Goldmarkt aktiv

Auch im kommenden Jahr dürften die Zentralbanken ihre Reserven stärker in Gold anlegen und damit die Nachfrage nach Gold hochhalten. “Die Zentralbanken halten an der Strategie fest, bei ihren nationalen Reserven stärker auf Gold zu setzen”, sagte Heraeus-Experte Marx. Allerdings hat der hohe Goldpreis wohl schon in der zweiten Jahreshälfte die Nachfrage durch Zentralbanken gebremst. “Es ist damit zu rechnen, dass die Nachfrage auch 2026 etwas langsamer wachsen dürfte,” sagte Marx.

In den vergangenen drei Jahren haben die Zentralbanken jährlich mehr als 1.000 Tonnen an Gold den nationalen Reserven hinzugefügt. Nach Einschätzung von Heraeus dürfte diese Marke im kommenden Jahr wohl nicht mehr erreicht werden.

Spekulation auf sinkende Zinsen und höhere Inflation in USA

Darüber hinaus bleibt auch die Spekulation auf sinkende Zinsen und auf eine höhere Inflation in den USA Preistreiber beim Gold. Da Gold keine Marktzinsen abwirft, verstärkt die Aussicht auf fallende Zinsen die Nachfrage nach dem Edelmetall. Allerdings dürfte der hohe Goldpreis die Nachfrage nach Goldschmuck deutlich bremsen, während die Heraeus-Experten bei der Nachfrage nach mit physischem Gold hinterlegten Wertpapieren (ETFs) nach wie vor Luft nach oben sehen.

Ähnlich wie beim Gold ist nach Einschätzung der Heraeus-Experten auch der Markt für Silber nach einer starken Entwicklung heiß gelaufen. Auch hier könnte nach jüngsten Rekordständen im kommenden Jahr eine Konsolidierungsphase bevorstehen. Nach Einschätzung von Heraeus ist bei Silber zudem mit stärkeren Kursschwankungen als bei Gold zu rechnen.

Sollte sich der Preisanstieg beim Gold im kommenden Jahr fortsetzen, dann dürfte der Preis für Silber nach Einschätzung der Heraeus-Experten folgen. “Für den Silberpreis erwarten wir das kommende Jahr eine Bandbreite von 43 bis 62 Dollar je Feinunze”, heißt es im Jahresausblick von Heraeus. Zuletzt hatte der Silberpreis in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erreicht, bei 59,33 Dollar (50,95 Euro) je Unze.

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