ASTAT-Erhebung

Ein Elternmord verursacht vor allem Traurigkeit 

Donnerstag, 27. April 2023 | 11:57 Uhr

Bozen – Das Statistikam ASTAT hat Meinungen und Reaktionen in Bezug auf Elternmord und psychische Störungen eingefangen und nun die Studie veröffentlicht. Aus der Erhebungswelle vom März 2023 der probabilistischen Panelstudie geht hervor, dass die Meinungen geteilt sind, sowohl was die Möglichkeit betrifft, Straftaten wie den Elternmord zu vermeiden, als auch was die Möglichkeit anbelangt, die diesbezüglichen Warnsignale zu erkennen.

Im Allgemeinen wird eine psychische Erkrankung nicht mit einem erhöhten Risiko, ein solches Verbrechen zu begehen, in Verbindung gebracht, und die Mehrheit der Personen ist bereit, eine Freundschaft mit einer Person mit einer psychischen Störung zu pflegen.

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„So denkt Südtirol“ – Die Erhebungswelle vom März 2023 der probabilistischen Panelstudie des ASTAT kam einem Forschungsauftrag des Psychiatrischen Dienstes des SABES nach.

Ein Elternmord verursacht vor allem Traurigkeit 

Die häufigste Reaktion auf den kürzlich begangenen Elternmord war Traurigkeit, die von mehr als der Hälfte der Befragten empfunden wurde. Wut und Abscheu wurden von mehr als 20 Prozent empfunden.

Eine von vier Personen fühlt sich nicht in der Lage, die Art und Weise zu beurteilen, wie die Medien über den Prozess berichtet haben, da sie nicht im Gerichtssaal anwesend waren. Die übrigen Personen glauben, sich ein Urteil bilden zu können, und sind fast zu gleichen Teilen der Meinung, dass die Medien entweder zuver-lässig oder eher sensationsgierig waren.

Über die Möglichkeit, solche Straftaten zu vermeiden, sind die Südtirolerinnen und Südtiroler buchstäblich zweigeteilt. 47 Prozent glauben, dass sie oft oder manchmal vermieden werden können. Die anderen denken es sei schwierig oder können die Frage nicht beantworten.

Parallel zur vorherigen Antwort ist die Hälfte der Bevöl-kerung der Meinung, dass es möglich ist, Warnsignale zu erkennen. Hier ist jedoch der Anteil der Personen, die „weiß nicht“ als Antwort geliefert haben oder die eine solche Einschätzung den Expertinnen und Experten überlassen, höher.

Zwei von drei Personen haben keine Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen mit psychischen Störungen 

Viele Personen fühlen sich nicht dazu in der Lage, sich ein Urteil über einen möglichen Zusammenhang zwi-schen psychischen Erkrankungen und einem erhöhten Kriminalitätsrisiko zu bilden: 51 Prozent ziehen es vor, sich nicht zu äußern. Demgegenüber ist eine von drei Personen davon überzeugt, dass ein Zusammenhang bestehen könnte.

Zwei von drei Personen wären damit einverstanden, eine psychisch kranke Person als Arbeitskollegen, in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis zu haben. Nur jeder Dritte wäre dagegen bereit, mit dieser Person zusammenzuleben.

Von: luk

Bezirk: Bozen