Von: luk
Innsbruck – Die Mautverwaltung, die Warenverkehrsverlagerung auf die Schiene und der Ausbau der Öffis waren Themen der ersten EUSALP-Mobilitätskonferenz in Innsbruck.
Über 50 Vertreter der Aktionsgruppe 4 Mobilität der makroregionalen Strategie für den Alpenraum EUSALP, Vertreter der Länder Südtirol, Tirol und Trentino, darunter auch Mobilitätslandesrat Florian Mussner, sowie Interessensvertreter haben sich am 9. November in Innsbruck zur ersten EUSALP-Mobilitätskonferenz getroffen, um aktuelle Themen zu besprechen und das Arbeitsprogramm für die kommenden Jahre festzulegen. Im Mittelpunkt standen dabei Verwaltung der Autobahnmaut, die Verlagerung des Warenverkehrs auf die Schiene und der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel.
Wichtigstes Ziel sei die Intermodalität und die die Verlagerung des Warenverkehrs von der Straße auf die Schiene, um die Lebensbedingungen der Bürger zu verbessern, aber auch den Mobilitätsbedürfnissen entgegen zu kommen, unterstrich der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (Tirol) auch im Namen seiner Amtskollegen Arno Kompatscher und Ugo Rossi (Trentino). Allein im Vorjahr sei der LKW-Transitverkehr am Brenner um 7,5 Prozent angestiegen, weshalb konkrete gemeinsame Maßnahmen zu treffen seien, so Platter. Der Brennerbasistunnel, sagte der Tiroler Landeshauptmann, sei wohl die wichtigste Maßnahme zur nachhaltigen Eindämmung und Verlagerung des Güterverkehrs.
„Um eine nachhaltige Mobilität zum Schutz der sensiblen Bergregionen zu erreichen, braucht es die Zusammenarbeit und den gemeinsamen Einsatz auf allen Ebenen, denn Mobilität macht nicht an Landesgrenzen Halt“, betonte Mobilitätslandesrat Florian Mussner. „In der Aktionsgruppe wollen wir einen wertvollen Beitrag für künftige grenzüberschreitende nachhaltige Mobilitätslösungen leisten und auf die gute länderübergreifenden Zusammenarbeit in der Euregio aufbauen“, unterstrich der Landesrat und verwies auf bisherige wichtige Errungenschaften wie grenzüberschreitenden Verbindungen in die Nachbarregionen Tirol, Trentino, Schweiz und Belluno und das Erfolgskonzept des Südtirol Passes, die es auszubauen gelte. Mussner nannte auch die ins Auge gefasste die Bahnverbindung zwischen Vinschgau, Engadin und Landeck, für die Machbarkeitsstudien laufen. Mauro Gilmozzi, der Trentiner Amtskollege von Mussner sprach sich für die Entwicklung eines einzigen Interports in Trient zur effizienten Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene aus. Weniger Verkehr auf der Brennerachse könne auch durch eine Bahnverbindung zwischen der Brennerbahnlinie und den Bahnlinien im oberen Gebiet des Gardasees erreicht werden, so Gilmozzi.
Über die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ist Südtirol an der Leitung der Aktionsgruppe 4 Mobilität der makroregionalen Strategie für den Alpenraum EUSALP beteiligt. Aufgabe und Ziel der Aktionsgruppe ist es, Intermodalität und Interoperabilität der Personen- und Güterbeförderung voranzubringen. EUSALP ist die EU-Strategie für die Alpine Region. Sie ist ein Verbund aus fünf Mitgliedstaaten (Italien, Österreich, zwei Drittstaaten, 48 Regionen und insgesamt über 70 Millionen Einwohner. Mitglieder sind die Alpenländer, die in diesem Rahmen Lösungen für verschiedene gemeinsame Herausforderungen suchen.