Ausfälle bei Marillen

Erntestart für Beeren und Steinobst

Freitag, 02. Juli 2021 | 15:27 Uhr

Bozen – Wegen eines besonders kalten Frühlings mit Frostnächten kommt es in diesem Jahr zu einer verzögerten Ernte von Beeren und Steinobst mit Qualitätszeichen Südtirol. Der heurige Ernteertrag kann aber mit dem des
vorherigen Jahres mithalten.

Bis zu drei Wochen später als letztes Jahr ist die Ernte von Beerenobst gestartet. Mit guten Aussichten, wie Markus Tscholl, Versteigerungsleiter der Egma in Vilpian, betont: „Der Ernteauftakt verlief vielversprechend. Erste Partien von Erdbeeren sind bereits erfolgreich vermarktet. Himbeeren und Heidelbeeren folgen Anfang Juli. Für die laufende Saison sind wir optimistisch“.

Philipp Brunner, Betriebsleiter der Marteller Erzeugergenossenschaft, sieht in seinem Tal gute Erträge von bis zu 350 Tonnen Erdbeeren voraus. Die Beeren werden mit zweiwöchiger Verzögerung abgeerntet. Die zum Saisonauftakt durchgeführten Veranstaltungen und Verkaufsaktionen im Rahmen der Erdbeertage sind bisher gut verlaufen. „Die Saison steht in den Startlöchern, hoffen wir auf ideale Witterungsbedingungen mit kühlen Nächten, sonnigen und nicht zu warmen Tagen, damit sich die Fruchtqualität der Erdbeeren voll entwickeln kann“, sagt Brunner.

Bei den Kirschen waren die Erwartungen aufgrund der Frostnächte verhalten. Markus Tscholl meint dazu: „Uns überrascht der trotz allem gute Behang. Wir erwarten eine Erntemenge von Hundert Tonnen nach sechzig Tonnen im Vorjahr. Der Saisonstart erfolgt Anfang Juli.“

Die Kirschenernte im Vinschgau beginnt heuer im Juli, denn die kühlen Temperaturen im Frühling haben zu einem Vegetationsrückstand geführt. „Die Ernte wird zehn bis 14 Tage später beginnen als sonst. Die Qualität ist voraussichtlich sehr gut; die Erntemenge schätzen wir auf 400 Tonnen“, sagt Reinhard Ladurner, verantwortlich für den Bereich Kirschen beim Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse VI.P.

Laut Hannes Spögler, der bei VI.P für die Marillen zuständig ist, seien die frostigen Nächte im April auch an den Marillen nicht spurlos vorbeigezogen: „Wir rechnen mit einer Erntemenge von etwa 200 bis 250 Tonnen, das bedeutet einen Ernterückgang von 40 bis 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“ Je nach Witterung sind die Früchte zwischen Ende Juni und Mitte August bereit zum Pflücken.

Das Stein- und Beerenobst mit Qualitätszeichen Südtirol wird von der Obstversteigerung Egma und der VI.P vermarktet. Der Verkauf erfolgt hauptsächlich an Großmärkte sowie an den Lebensmitteleinzelhandel in Italien. Daneben sind Südtiroler Beeren- und Steinobst in lokalen Obst- und Gemüsegeschäften erhältlich.

IDM Südtirol plant zur Unterstützung der Verkäufe eine Großmarktaktion für Kirschen und Erdbeeren. Im Mittelpunkt der Verkaufsförderungsaktion stehen die garantierte Herkunft und die geprüfte Qualität der Kirschen und Erdbeeren mit Qualitätszeichen Südtirol.

Qualität durch höchste Standards

Das Qualitätszeichen Südtirol garantiert Ursprung und Güte der damit gekennzeichneten Produkte. Die Obstbauern müssen bei der Produktion überdurchschnittliche Qualitätsstandards bezüglich Größe und Zuckergehalt der Früchte erfüllen. Die Anbaugebiete der Beeren und der Kirschen liegen auf mindestens 500 Meter ü.d.M. Sie reichen bei den Kirschen bis auf 1.100 und bei den Beeren bis auf 1.800 Meter Höhe hinauf. Die Ernte wird ausschließlich in Handarbeit eingebracht, regelmäßige Qualitätskontrollen garantieren ein einzigartiges Fruchtaroma. Die Anbaugebiete befinden sich im Vinschgau, Eisacktal, Pustertal und Ultental, in Jenesien und auf dem Ritten.

 

Von: bba

Bezirk: Bozen