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Bozen – Über die anstehenden Projekte im Bereich Mobilität sprachen kürzlich Leo Tiefenthaler, Präsident von Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (swr-ea) und Geschäftsführerin Alexandra Silvestri mit Mobilitäts- und Bautenlandesrat Florian Mussner.
„Die Erreichbarkeit Südtirols ist ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor für Südtirols Unternehmen. Zum einen ist die Erreichbarkeit unserer Betriebe innerhalb der Provinz wichtig, zum anderen muss auch die Frage nach der Erreichbarkeit Südtirols erörtert werden. In beiden Bereichen gilt es anzusetzen und attraktive und nachhaltige Mobilitätslösungen umzusetzen“, unterstrich swr-ea-Präsident Leo Tiefenthaler zu Beginn des Gesprächs. Landesrat Florian Mussner gab daraufhin einen Überblick über die anstehenden Projekte im Straßenbau wie z.B. die Meraner Nord-West-Umfahrung, die in fünf Jahren fertiggestellt werden soll oder die Fertigstellung der Gadertaler Einfahrt in St. Lorenzen, für welche zwei Jahre Bauzeit vorgesehen sind. Zusätzlich zu den positiven Auswirkungen bei Fertigstellung der Arbeiten, könne die Vergabe der Arbeiten im Bereich Mobilität an Südtirols Unternehmen auch einen wichtigen Impuls für diese geben, unterstrich Tiefenthaler.
Ansonsten solle – so der Landesrat weiter – der Zug als Verkehrsmittel potenziert werden. Diesbezüglich seien bereits zahlreiche Projekte geplant wie die Elektrifizierung der Vinschger Bahn oder die Realisierung der Riggertaler Schleife. Die beiden Wirtschaftsvertreter betonten auch die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Konzeptes für die Stadt Bozen als Verkehrsknotenpunkt, welches vor allem zeitnah umgesetzt werden müsse.
Die internationale Anbindung Südtirols solle durch attraktive Zugverbindungen sichergestellt werden wie z.B. die Anbindung Venetien-Cadore-Pustertal oder die Anbindung Mals-Schweiz/Scuol. Insbesondere dem BBT werde in diesem Bereich eine wesentliche Rolle zukommen, so Tiefenthaler. Bereits jetzt müssten die Weichen gesetzt werden, um bei deren Fertigstellung im Jahr 2026 einerseits die Verlagerung der Waren von der Straße auf die Schiene gewährleisten zu können, andererseits aber auch um sicherzustellen, dass die Züge in Südtirol halten.
Wirtschaft spricht sich gegen Tempolimit aus
„Die Einführung eines Tempolimits trifft insbesondere die Südtiroler Wirtschaft, da Zeitverluste und erhöhte Kosten befürchtet werden“, betonte Geschäftsführerin Alexandra Silvestri. Das Ziel der Verbesserung der Luftqualität könne auch mit anderen, effizienteren Maßnahmen wie beispielsweise Unterstützung bei der Erneuerung des Fuhrparks erreicht werden. Aus diesen Gründen könne das von der A22 angedachte Pilotprojekt für ein dynamisches Tempolimit nicht unterstützt werden. Die Wirtschaftsvertreter ersuchten den Landesrat daher, auch andere Projekte zu prüfen bevor konkrete Maßnahmen getroffen werden, schreibt swr-ea abschließend in einer Presseaussendung.