Von: luk
Bozen – Agrar- und Forstlandesrat Arnold Schuler hat heute im Beisein des stellvertretenden Direktors der Landesabteilung Landwirtschaft, Paolo Fox, des Direktors der Landesabteilung Forstwirtschaft, Günther Unterthiner, des Direktors des Versuchszentrums Laimburg, Michael Oberhuber, des Direktors der Agentur Landesdomäne, Albert Wurzer, sowie des stellvertretenden Bildungsdirektors Paul Mair den neuen Agrar- und Forstbericht vorgestellt. Dieser steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. “Der Agrar- und Forstbereich“, unterstreicht Landesrat Schuler, “nimmt nämlich 93 Prozent der Landesfläche ein. Genau deshalb ist hier eine nachhaltige Entwicklung von großer Bedeutung.”
Landesrat Schuler sprach einleitend über die zukunftsgerichtete Entwicklung der Landwirtschaft und sein Strategiepapier Landwirtschaft 2030, welches Maßnahmen und Ziele für die nächsten zehn Jahre beinhaltet: “Die Umweltbedingungen aber auch die Ansprüche der Konsumenten stellen die Landwirtschaft vor gewissen Herausforderungen, auf die reagiert werden muss. Klimatische Bedingungen ermöglichen beispielsweise einen vorteilhaften Anbau in höheren Lagen, die häufiger auftretenden Unwetterereignisse hingegen erweisen sich als sehr problematisch”, sagt Schuler.
“Eine wichtige Rolle spielt dabei die Forschung“, unterstreicht der Direktor des Versuchszentrums Laimburg, Michael Oberhuber. Aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen kommen nämlich auch unterschiedliche Schädlinge auf. Die Marmorierte Baumwanze ist einer davon. Das Versuchszentrum Laimburg arbeitet intensiv an deren Bekämpfung mittels eines Gegenspielers, der Samurai-Wespe.
Viele der Versuche der Laimburg erfolgen auf den Flächen der Landesdomäne. Auch der dafür zuständige Direktor Albert Wurzer, berichtete über mehrere, nachhaltige Projekte aus seinem Verwaltungsgebiet, das unter anderem auch die Forstschule Latemar, die Botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff und das Aquatische Artenschutzzentrum umfasst. 2020 brachte das Aquatische Artenschutzzentrum beispielsweise zahlreiche Eier und Brütlinge der Marmorierten Forelle in den Südtiroler Gewässern aus und sicherte somit deren Erhalt.
Nachhaltigkeit betrifft alle Bereiche der Land- und Forstwirtschaft und erfordert folglich eine Entwicklung, die ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig ist. Die Abteilungsdirektoren führten im Rahmen der heutigen Pressekonferenz unterschiedliche, anstehende und ausgeführte Maßnahmen aus.
Das politisches Leitprinzip der Nachhaltigkeit werde auch auf EU-Ebene verfolgt, berichtete der stellvertretende Direktor der Landesabteilung Landwirtschaft, Paolo Fox. Das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum fördert unter anderem einen ressourceneffizienten Übergang des Agrar-, Nahrungsmittel- und Forstsektors zu einer kohlenstoffarmen und klimaresistenten Wirtschaft.
In der Forstwirtschaft ist hingegen eins der wichtigen Anliegen, welche auch die kommenden Jahre weiterverfolgt werden, der Forstschutz und der Wald-Überwachungsdienst. Abteilungsdirektor Günter Unterthiner berichtete über diese wichtige Maßnahme zur Absicherung eines intakten Waldzustandes.
Die Sensibilisierung und Bewusstseinsschaffung für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen beginnt jedoch mit der Ausbildung. Wichtige Partner der Südtiroler Forst- und Landwirtschaft sind daher die Fachschulen. Laut Bericht des stellvertretenden Bildungsdirektors Paul Mair ist die Schülerzahl trotz des letzten Pandemiejahres und des Online-Unterrichts nicht gesunken.
Der Agrar- & Forstbericht 2020 gibt auf über 200 Seiten einen Überblick in die Zukunft des Agrarsektors. Der erste Teil beinhaltet Elemente des Strategiepapiers Landwirtschaft 2030 von Landesrat Schuler mit Zielen und Maßnahmen zu einer nachhaltigen Landwirtschaft, gefolgt von den Berichten der Abteilungen und Ämter und einem dritten Teil mit Zahlen, Daten, Fakten. Der Bericht ist im Landhaus 6 in der Brennerstraße 6 und im Landhaus 1 am Silvius-Magnago-Platz 1 in Bozen erhältlich und steht in Kürze auch online zur Verfügung.