"Prekäre Arbeitsverhältnisse"

FH: “Südtirols Jugend zwischen Hammer und Amboss”

Mittwoch, 27. September 2017 | 13:34 Uhr

 

Bozen – Die Freiheitlichen haben heute auf einer Pressekonferenz auf prekäre Arbeitsverhältnisse für die Südtiroler Jugend hingewiesen.

“Kurzzeitarbeiten, befristete Arbeitsverträge und niedrige Löhne, gemessen an den hohen Lebenshaltungskosten in Südtirol, sind nur einige Indikatoren für prekäre Arbeitsverhältnisse. Der Anteil der befristeten Arbeitsverhältnisse liegt in Südtirol derzeit bei insgesamt 26,0 Prozent. Der Anteil der Nicht-EU-Arbeitnehmer erhöhte sich in diesem Bereich von 37,3 Prozent im Jahr 2014 auf 43,8 Prozent im laufenden Jahr. Mit dem offenen Ausbruch der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise hat der Anteil der prekären Arbeitsverhältnisse zugenommen und besonders junge Menschen können kaum noch für die Zukunft planen”, so die Blauen.

Die Zahlen skizzierten eine dramatische Situation. “Die Hälfte der jungen Menschen unter 25 Jahren in einem Arbeitsverhältnis ist an eine befristete Tätigkeit gebunden. Besonders bei den Frauen in dieser Alterskategorie ist der Anteil von 56,6 Prozent im Jahr 2008 auf 64,4 Prozent im Jahr 2014 angestiegen. Im gleichen Zeitraum ist er bei den Männern von 48,2 Prozent auf 55,6 Prozent angestiegen”, heißt es weiter.

Selbst mit dem Abflauten der Krise habe sich die Situation nicht gebessert, sondern weiter zugespitzt. “57,4 Prozent der Männer und 65,8 Prozent der Frauen unter 25 Jahren sind an befristete Verträge gebunden. In der Kategorie der unter 35-Jährigen gehen derzeit bei den Frauen 43,2 Prozent und bei den Männern 35,8 Prozent einem befristeten Arbeitsverhältnis nach. Eine längerfristige Lebensplanung oder Investitionen in die Zukunft haben unter solchen Rahmenbedingungen äußerst schlechte Karten. Mit der Krise wurde der Jugend Europas die Zukunft verbaut. Eine ganze Generation von jungen Menschen wird schlichtweg übersehen. Es ist höchste Zeit zu handeln, denn prekäre Arbeitsverhältnisse sind bestimmt nicht das wirtschaftliche Fundament von Morgen”, so die Freiheitlichen.

“Während die SVP auf römische Maßnahmen zählt und aufgrund ihrer Untätigkeit keine Trendwende erhofft, gäbe es Ansatzpunkte, welche das Phänomen der prekären Arbeitsverhältnisse eindämmen könnte:

 

–       Abbau von bürokratischen Hürden;

–       Finanz- und Steuerautonomie von Rom einfordern;

–       Südtirol gezielt als attraktiven Wirtschaftsstandort lancieren;

–       Rahmenbedingungen zur Diversifizierung der Wirtschaft optimieren;

–       Förderung von Start-ups;

–       Umsetzung des Generationenpaktes;”, erklären die Freiheitlichen, die dazu Anfragen eingebracht haben.

Von: luk

Bezirk: Bozen