Von: bba
Bozen – Diese Woche wird im Südtiroler Landtag ein Antrag der Landtagsabgeordneten Jasmin Ladurner zur finanziellen Förderung der Co-Working-Räume behandelt. Die Plattform Land unterstützt den Antrag zur konkreten Unterstützung des Co-Working im ländlichen Raum, da dadurch die Peripherie aufgewertet wird, Arbeitsplätze wohnortnah geschaffen und Familien und Pendlern bessere Arbeitseinteilungen geboten werden. Daher ruft die Plattform Land alle Abgeordneten auf, dem Antrag zuzustimmen und die Umsetzung mit konkreten Finanzzusagen zu unterstützen.
„Nach den Erfahrungen der letzten Monate mit neuen Online-Werkzeugen und Arbeitsformen wird die Bedeutung des Co-Working gerade auch im ländlichen Raum immer deutlicher“, sagt Andreas Schatzer, der Präsident der Plattform Land. Und die Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner betont: „Auch hochqualifizierte Menschen, darunter insbesondere auch junge Frauen beziehungsweise Familien haben hierdurch bessere Chancen vor Ort ihrer Tätigkeit nachzugehen. Zudem trägt die Reduktion des Pendlerverkehrs zur Nachhaltigkeit bei.“
Co-Working-Räume ermöglichen das flexible Arbeiten in Gemeinschaftsbüros, sind oftmals Ausgangspunkt für innovative Geschäftsideen und fördern den Austausch untereinander im Gegensatz zum Homeoffice. Die Einrichtung von Co-Working-Räumen schaffte und erhalte Arbeitsplätze gerade in der Peripherie und setze Impulse in der Umgebung, welche diese attraktiver machen würden, ist die Plattform Land überzeugt.
Bereits im Februar 2020 verabschiedete der Südtiroler Landtag einen Grundsatzbeschluss zum Co-Working. Die Plattform Land hat sich in der Zwischenzeit mit weiteren Akteuren, wie der Startbase in Bruneck oder der Basis in Schlanders, ausgetauscht und auch international die gestiegene Nachfrage nach neue Arbeitsformen wie dem Co-Working beobachtet. Nicht zuletzt gibt es aktuell in mehreren Südtiroler Gemeinden, davon eine im Rahmen einer Interreg Kooperation mit der Plattform Land, Pläne beziehungsweise erste Schritte einen Co-Working-Raum einzurichten. Allerdings sind diese Kosten nicht allein von der Gemeinde beziehungsweise den Betreibern zu stemmen.
„Für Co-Working-Räume eignen sich besonders leerstehende Gebäude, die derzeit von der Plattform Land im Rahmen des Leerstandsmanagements erhoben werden. Dadurch werden Leerstände wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt“, unterstreicht Ulrich Höllrigl, Geschäftsführer der Plattform Land. Hierbei bedarf es einer konkreten Finanzierung. Die Plattform Land hat einen Finanzierungsplan ausgearbeitet: Kernpunkt ist ein Führungskostenzuschuss von 50 Prozent in den ersten Jahren sowie die Ausstattung mit schnellem Internet durch das Land für Co-Working-Räume. Eventuelle räumliche Adaptierungen bei einem Leerstand können durch die Gemeinden erfolgen. Diese Finanzierung soll auch für Co-Working-Räume beim Co-Workation (eine Kombination von Co-Working und Urlaubsangeboten) sowohl für öffentliche wie private Betreiber gelten. Voraussetzung für die Förderung ist der Zugang für alle Interessierten aus der Bürgerschaft.
„Die Plattform Land steht zudem gerne als Ansprechpartner für interessierte Gemeinden aus dem ländlichen Raum zur Verfügung, die einen solchen Co-Working-Raum einrichten wollen“, sagt Höllrigl. Nun liegt es an der Landespolitik, den Schritt von der grundsätzlichen zur konkreten Unterstützung zu gehen.
Zur Plattform Land
Die „Plattform Land“ ist eine Südtiroler Allianz für lebendige ländliche Räume und intelligente Flächennutzung.
Die „Plattform Land“ besteht als Interessensgemeinschaft seit 2013 und als Verein seit 2017. Mitglieder sind derzeit neben dem Südtiroler Bauernbund und dem Gemeindenverband das Land Südtirol, die Handelskammer Bozen, der Handels- und Dienstleistungsverband (hds), der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV), der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh), der Unternehmerverband Südtirol (UVS), die Vereinigung Südtiroler Freiberufler (VSF), der Raiffeisenverband Südtirol, der Katholische Verband der Werktätigen (KVW), der Südtiroler Jugendring (SJR), der Verband der Seniorenwohnheime (VdS), die Kammer der Architekten und Coopbund.