Von: luk
Bozen – Der Fischereiverband Südtirol ruft dazu auf, jetzt in vorbeugenden Hochwasserschutz investieren. “Wie man in den letzten Tagen wieder vielerorts gesehen hat, bringt der Klimawandel weltweit extreme Wetterphänomene mit sich. Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Starkregenereignissen erfordern dringende Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser– auch in Südtirol. Vorbeugender Hochwasserschutz ist hierbei der Schlüssel. Die beste Zeit, damit zu beginnen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt! Technischer Hochwasserschutz, wie die Erhöhung der Dämme oder Rückhaltebecken kann punktuell Sicherheit bieten, doch ihre Errichtung und Instandhaltung sind kostenintensiv und aufwändig. Ein vollständiger Schutz ist trotz aller Bemühungen nicht garantiert. Vielmehr verlagern diese Maßnahmen häufig das Problem flussabwärts. Kommt es zum Versagen technischer Schutzanlagen, sind die Schäden oft noch gravierender. Deswegen reicht es nicht, allein auf technische Lösungen zu setzen.”
Weitreichende Flussaufweitungen seien ein ganzheitlicher Ansatz, der auch die Schaffung natürlicher Überflutungsräume und die Renaturierung von Gewässern umfasst und so einen doppelten Vorteil bringen: “Neben einem erhöhten Hochwasserschutz werden wertvolle ökologische Lebensräume geschaffen, die nicht nur die Artenvielfalt fördern, sondern auch positive Effekte auf das gesamte Ökosystem und somit auch für die Menschen haben. Günstige Auswirkungen auf das Mikroklima, Aufladung des Grundwassers sowie die Aufwertung der Naherholung kommen noch hinzu. Der Fischereiverband Südtirol hat diese Multiple-Win-Effekte von Flussaufweitungen bereits des Öfteren aufgezeigt.”
In Südtirol wurden durch die Neuvergabe der Konzessionen der Großwasserkraftwerke 2011 bereits rund 400 Millionen Euro freigesetzt, von denen etwa die Hälfte noch nicht zweckgebunden wurden. Auch die Vergabe neuer Großkonzessionen, mit der Ausschüttung der entsprechenden Umweltgelder, steht bereits auf der politischen Agenda. “Mit diesen finanziellen Mitteln könnten konkret Flächen angekauft werden, welche es erst ermöglichen solche Maßnahmen zu setzten und so einen wichtigen Schritt in Richtung langfristige Hochwassersicherheit zu machen. Diese Entscheidung liegt in den Händen der politischen Verantwortungsträger”, so der Fischereiverband.
Dies sei auch ganz im Sinne des Südtiroler Klimaplans, finden sich doch gleich mehrere solche Maßnahmenvorschläge in den Abschlussberichten des Klimabürgerrates sowie des Stakeholder Forum Klima, die erst kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. “Andererseits entsprechen Flussaufweitungen, Revitalisierungen und Schaffung von extensiv genutzten Überflutungsräumen auch genau den verbindlichen Vorgaben des EU Nature Restoration Laws, sodass sich hier weitere Synergie-Effekte ergeben”, heißt es weiter.
“Die vielerorts von der Wildbachverbaung in Anbetracht der meist geringen Flächenverfügbarkeit vorbildhaft durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen, bringen zwar lokale ökologische Verbesserungen, werden uns aber in weiterem Ausmaß nicht weiterbringen. Es ist der Südtiroler Landtag, der die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen kann. Er trägt jedoch auch die Verantwortung, wenn Südtirol aufgrund von Versäumnissen von den Auswirkungen extremer Wetterereignisse ungeschützt bleibt und auch bei uns ‘Land unter’ herrscht. Es ist Zeit, Südtirol zukunftsfähig und klimaresilient zu machen. Doch dazu müssen wir vom Reden ins Handeln übergehen – konkret, zielgerichtet und im angemessenen Maßstab”, schließt der Fischereiverband Südtirol.
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15 Kommentare auf "Fischereiverband fordert: “Jetzt in vorbeugenden Hochwasserschutz investieren”"
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Baumer lei koane speicherbeckn, de wos extreme niederschläg aufongen kanntn. Do kannt jo a baum ghockt wern miassn. Und umweltschützer hantig herschaun… lossmos lei laafn…
Kurzsichtigkeit
Speicherbecken haben nur bedingt nen Nutzen gegen Hochwasser. Wenn so viel Wasser kommt wie in manchen Teilen Europas kannst auch gleich Kübel aufstellen.
@N. G.
Am besten nix tian wia Nord Italien unten….ober dornoch olle jammern.
Danke den Umweltschützern de jedes Projekt blockieren wos der Allgemeinheit zu gute kammet.
Es braucht ausreichend auf dem Landesgebiet verteilte Rückhaltebecken, und das vor allem im urbanen Bereich, wo alles versiegelt ist…
@N.G…. wenn man so argumentiert, dann wird man nie was machen! Ich sage, besser etwas, als gar nichts. Wenn jeder Hauseigentümer für seine versiegelte Fläche ein Rückhaltespeicher hätte, käme das Wasser nicht so schnell in die Kanalisation, Gräben und Bäche. Das würde die Belastung zeitlich verteilen….
Apuleius : Es braucht Polder wie an der Rhein- Main- Donau-Mosel usw wo die Etsch bei Bedarf die Obstwiesen als Auslauffläche überfluten kann ! Die Schäden an den Fluren sind minimal ! Aber Gebäudeschäden sind immens hoch 🙁
Wir sein oubr net in manchen teilen europas, du superschlauer, bzw. superschlaue. Denn i denk do schreibt oft amol a bundesdeutsche ideologie.
Zrug zum thema.
Bei uns tatn speicherbeckn oubr nutzn. Und sell wia. Wennst sell ozweiflst, bisch no mear realitätsfremd, wie du eh schun bist…
Wenn sie nit die Flüsse begradigt hätten und nit überoll bis zum Fluss hin bebaut bzw. ongebaut hätten, gabets iatz wianiger Überflutungen
@TirolerSued…. wenn wir keine Aitos hätten, gäbe es auch keinen Verkehr!…würde vorschlagen ein paar Geschichtsbücher z.B. zum Thema Etsch zu konsultieren. Es ging damals um die Sicherung lebenswichtiger Grundlagen.. .
Jetzt will auch noch der Fischereiverband das warme Wasser neu erfinden. Ich denke und gehe davon aus, dass die von der Wildbachverbauung und der Agentur für Bevölkerunksschutz genau wissen, welche Massnahmen notwendig sind….
@ Oracle
ein Verband ohne Fische , da kann man sich nur kaput lachen 😂
@Hut
Woher hast Du solche Weisheiten?🙄🤦🏼♂️
Des sollte nicht der Fischereiverband fordern, das sollte per se von den Verantwortlichen kommen! Und da haben wir in unserer Landesverwaltung genug Leute, inkl. Politiker. Durch der italienischen Bürokratie kann das Jahre dauern, bis etwas geschieht!
@vitus…. man könnte sich z.B. bei der Wildbachverbauung informieren, bevor man dem Land unterstellt, nichts zu machen!
…in sachen hochwasserschutz wirds schwierig bei solchen jahrtausendereignissen wie jetzt gerade in europa.
aber egal wer und wie langsam wir reagieren, dass wasser findet seinen weg!