Zwölf Millionen bereitgestellt

Forschung und Innovation: Projekte einreichen

Donnerstag, 14. September 2017 | 11:43 Uhr

Bozen – Zwölf Millionen Euro EFRE-Mittel hat die Landesregierung Unternehmen und Forschungseinrichtungen für Forschungs- und Innovationsprojekte bereitgestellt.

Bis 30. November 2017 noch können sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen um die Förderung ihrer Projekte im Rahmen des dritten EFRE-Aufruf der Prioritätsachse “Forschung und Innovation” bewerben. Die Landesregierung hatte kürzlich den Aufruf im Wert von insgesamt zwölf Millionen Euro genehmigt. Diese Achse verfolgt zum einen das Ziel, die Innovationskraft bezüglich neuer nachhaltiger Produkte, Technologien und Leistungen in den Unternehmen zu steigern (Priorität 1b) – dafür wurden drei Millionen Euro bereitgestellt. Zum andern fördert das Programm Investitionen in die wissenschaftliche Forschung mit neun Millionen Euro (Priorität 1a).

Dieser Aufruf ist eine Gelegenheit, um einen Blick auf zwei Projekte zurückzuwerfen, die Ende 2016 das EFRE-Auswahlverfahren bestanden haben und zurzeit laufen – worauf sie hinzielen und wo sie in ihrer Projektphase stehen.

Energieeffizientere Fernwärme

Das Projekt des Südtiroler Energieverbandes namens Fernwärme 2030 lässt sich dem RIS3-Spezialisierungsbereich Energie und Umwelt zuordnen. Die 45 angeschlossenen Südtiroler Fernheizwerke mit einem Jahresumsatz von insgesamt 66 Millionen Euro sollen über Innovationen fit für die Zukunft gemacht werden. Zum einen möchte der Energieverband den Netzverlust reduzieren, denn dieser vergeudet Energie und erhöht unnötig die Kohlendioxydbelastung in der Luft. Der Energieverlust steigt nämlich, wenn die Rücklauftemperatur zu hoch ist – die gelieferte Energie also nicht vollends genutzt wird. Drei Fernheizwerke nehmen am Pilotprojekt teil. Diese stellen zurzeit Heizanlagen bei größeren Endkunden, beispielsweise Schulen, so ein, dass nunmehr die gelieferte Energie weitestgehend verwertet wird. Auch wird versucht, den Sommer über mit tieferen Netztemperaturen zu arbeiten, weil die Rücklauftemperaturen im Sommer besonders hoch sind. Insgesamt, so errechnet der Energieverband, könnte dies die Schadstoffemissionen (Kohlendioxyd, Kohlenmonooxyd und Staub) um sieben Prozent reduzieren.

Die zweite Innovation zielt darauf ab, die gelieferte Biomasse, die bislang nach Schnittraummeter bezahlt wurde, künftig nach ihrer energiewirksamen Qualität bewerten zu können. Dafür hat der Energieverband ein neues Verfahren getestet, das bei den Fernheizwerken Kosteneinsparungen von zirka fünf Prozent bringen müssten – diese entsprächen laut Hochrechnungen des Energieverbands 1,2 bis 1,5 Millionen Euro im Jahr.

Lerning by doing im virtuellen Raum

Ein hochtechnologisches aber dennoch greifbares Projekt mit dem Namen Virtual Reality Innovation kann dem RIS3-Spezialsierungbereich ICT und Automation zugeordnet werden. Ziel des Projekts ist es, über die Entwicklung und den Einsatz der Virtuellen Realität Lernerfolge in der Weiterbildung zu verbessern. Denn was man erlebt und tut, merkt man sich bekanntlich leichter. Daran beteiligt sind fünf einheimische Unternehmen, die von einem Professor der Bildungsfakultät der Universität Bozen wissenschaftlich begleitet werden: ForTeam (Wissenstransfer) Datef (ICT), Arcadia Consulting (Weiterbildung), Gourmet’s International (Gastronomie) und Securexpert (Arbeitssicherheitskurse). Am 20. Oktober 2017 werden die ersten vier Lernmodule, die den Anforderungen der jeweiligen Partnerbetriebe entsprechen, schon der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie betreffen die Lernbereiche Önologie/Gastronomie, IT-Infrastrukturen, Arbeitssicherheit und Management.

Der aktuellen Aufruf

Neben den genannten Spezialisierungsbereichen Energie und Umwelt oder ICT und Automation werden Projekte der alpinen Technologien, der Agrar- und Nahrungsmitteltechnologien, der natürlichen Kurbehandlungen und Medizintechnik sowie der Kreativwirtschaft gefördert.

Für Unternehmen erforderlich ist außerdem die Zusammenarbeit mit mindestens einer Forschungs- und Wissenstransfereinrichtung. Forschungseinrichtungen hingegen können Projekte einreichen, die Südtirols sogenanntem System der Forschung und Innovation dienen, beispielsweise der Ausbau von Forschungsinfrastrukturen im NOI Techpark. Teilnehmende Betriebe und Forschungsorganisationen können ihre Anträge bis zum 30. November 2017, 12 Uhr, über das Online-System coheMON (http://www.provinz.bz.it/ europa/de/eu-foerderung/ cohemon.asp) einreichen. Weitere Informationen zu diesem Aufruf und dem EFRE-Programm finden sich online.

Von: luk

Bezirk: Bozen