EVZ feiert 20-jähriges Bestehen

Für Verbraucher viel Geld zurückgeholt

Montag, 16. Januar 2017 | 16:14 Uhr

Wer Probleme mit Reisen in Europa oder Onlineeinkäufen hat, kann sich seit 20 Jahren an das Europäische Verbraucherzentrum mit Sitz in Bozen wenden.

Die Mitarbeiterinnen haben in den zwei Dekaden 61.000 Fälle bearbeitet und viel Geld für die Verbraucher zurückgeholt. Allein 2016 hat das EVZ für seine KlientInnen, die europäischen VerbraucherInnen, beinahe 150.000 Euro zurückgewonnen.

Heute lassen sich die Verbraucher viel weniger bieten als früher, so Isolde Brunnder vom Europäischen Verbraucherzentrum. Die Verkäufer und Reiseanbieter wüssten, dass sie sich nicht mehr alles leisten können.

Während des 20-jährigen Bestehens des EVZ gab es einige besonders schwerwiegende Fälle mit weitgreifenden Folgen, bei denen das EVZ auch Gerichtsverfahren nicht scheute: Zum einen der Fall der Katzenfelldecken, bei dem sich die betroffenen VerbraucherInnen durch falsche Informationen vonseiten des österreichischen Verkäufers betrogen fühlten; das Friedensgericht erklärte in seinem Urteil die Kaufverträge wegen Irrtums in Verbindung mit irreführender Werbung und vorgegaukelter Heilwirkung für nichtig.

Der zweite Fall, für den das EVZ im Interesse der VerbraucherInnen vor Gericht zog, betraf sogenannte Wundermittel zur Verjüngung, mit denen meist älteren VerbraucherInnen auf Verkaufsveranstaltungen – gegen reichlich Bares – eine „zweite Jugend“ versprochen wurde. Mit Hilfe des EVZ konnte die Finanzpolizei beim deutschen Veranstalter 30.000 Euro Bargeld beschlagnahmen, das nach dem Urteil des zuständigen Gerichts unter den betroffenen Konsumenten aufgeteilt wurde.

Ein „heißes Eisen“ waren wiederholt die Partnervermittlungsverträge. Das EVZ hat über die Jahre hinweg einerseits die Kooperation mit den Partnervermittlungsagenturen gesucht und es andererseits nicht gescheut, notwendige Meldungen bei der italienischen Wettbewerbsbehörde (AGCM) und auch bei der Staatsanwaltschaft in Bozen vorzunehmen. Aufgrund dieser Interventionen und der intensiven Informationstätigkeit des EVZ ist es gelungen, die Zahl der Beschwerden in diesem Bereich drastisch zu reduzieren.

Ein weiterer Höhepunkt war die Verurteilung von Goldcar Italy wegen unlauterer Geschäftspraktiken zu einer Geldstrafe von zwei Millionen Euro durch die italienische Wettbewerbsbehörde (AGCM) nach einer Meldung des EVZ und der VZS.

Von: luk