"Sicher Spenden Siegel"

Gelebte Nächstenliebe: Petra Theiner und die „Müllkinder“ Kalkuttas

Montag, 12. Dezember 2022 | 17:32 Uhr

Bozen – Seit vielen Jahren helfen Petra Theiner aus Prad und ihr Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ den Ärmsten der Armen in Indien. Dort klafft die Schere zwischen Arm und Reich auseinander wie in kaum einem anderen Land. Die größten Verlierer sind die Kinder – alleingelassen, mangelernährt und oft krank. „Viele leben unter unvorstellbaren Bedingungen“, erzählt sie. Ihr Verein ist jetzt mit dem Sicher Spenden Siegel ausgezeichnet worden. Das bedeutet, jeder gespendete Euro kommt wirklich bei den Bedürftigen an.

Offiziell leben in Kalkutta 15 Millionen Menschen, aber es kommen nochmals ca. zehn Millionen dazu, die in den Slums und auf den Müllhalden ums Überleben kämpfen. Wie viele es genau sind, weiß niemand. Es sind Menschen, die offiziell nicht existieren, denn sie besitzen keinen Ausweis.

Genau diesen Menschen, den Ärmsten der Armen, hilft Petra Theiner aus Prad. Dieses Engagement und die Vertrauenswürdigkeit ihres Vereins „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ ist jetzt durch die Garantiekommission Sicher Spenden bestätigt worden. Dem Verein wurde jetzt das Sicher Spenden Siegel verliehen.

Unzählige Male bereits war Petra Theiner selbst in Indien, hat die Not und das Elend der Menschen hautnah miterlebt, hat selbst mit angepackt, Menschen geholfen und – wieder daheim in Südtirol – Mitmenschen mit ihren Berichten aufgerüttelt und Spendengelder gesammelt. Mit ihrem Verein “Hoffnung auf einen besseren Morgen” hilft Petra Theiner bereits seit vielen Jahren den Müll- und Straßenkindern in Kalkutta. „Auf den Straßen, unter Brücken und in den Slums dort leben hunderttausende Kinder. Sie kämpfen täglich ums Überleben. Diese Kinder sind alleingelassen, hausen auf den Müllhalden. Wir versuchen diese Kinder dort wegzuholen und in die Gesellschaft zu integrieren. Es sind nun schon weit mehr als 1.000 Kinder, die dank der Unterstützung unserer Spenden aus Südtirol zur Schule gehen können“, freut sich Petra Theiner.

Ihr Ziel ist, die Menschen vor Ort zu unterstützen, ihnen ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. So wurden etwa Wassertanks angeschafft, für sauberes Trinkwasser. Es wurden Toilettenanlagen gebaut, Rettungswagen angekauft, Spenden fließen in die Krankenversorgung und in die Berufsausbildung, oder auch in die Finanzierung von Unterkünften und natürlich in die Bereitstellung von Essen.

„Vor allem ist es immer eine Hilfe zur Selbsthilfe“, betont Petra Theiner. Es ist ihr wichtig, dass die Menschen, denen sie hilft, nicht nur die Hand aufhalten: „Sie müssen auch immer selbst etwas dafür tun. Selbst anpacken!“ Das ist auch beim aktuellen Hilfsprojekt, dem so genannten „Hoffnungsdorf“ so. In den nächsten Jahren möchte der Verein mit Spenden aus Südtirol einen neuen Traum verwirklichen. Es geht darum, in einem Ort, rund 200 Kilometer von Kalkutta entfernt, ein Hoffnungsdorf zu bauen, wo die Ärmsten der Armen die Chance bekommen, in die Schule zu gehen, einen Beruf zu erlernen und dort zu leben. Im vergangenen August wurde ein Berufsbildungszentrum eingeweiht. Dort erhalten junge Menschen eine Aus- und Weiterbildung in handwerklichen Berufen. Bereits geplant ist die Unterbringung von Werkstätten für angehende Elektroinstallateure, Klempner sowie Schneiderinnen und Schneider. „Wir müssen die Menschen vor Ort unterstützen. Sie sollen selbst lernen, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und an der Umsetzung verschiedener Projekte mitzuarbeiten“, ist Petra Theiner überzeugt und dankt allen Spendern, die dem Verein ihr Vertrauen schenken und die Projekte unterstützten: „Jeder Euro ist wertvoll und kommt zu den Ärmsten der Armen. Geben wir gemeinsam die Hoffnung auf einen besseren Morgen niemals auf. Weihnachten ist immer dort, wo wir die Welt heller und gerechter machen. Vergelt´s Gott.“

Von: luk

Bezirk: Bozen