Von: luk
Bozen – Stricken ist ein schönes Hobby. Es kann aber noch viel mehr sein: Wer für andere strickt, schenkt ihnen ein wertvolles Stück der eigenen Zeit. Stricken als Akt der Fürsorge und Aufmerksamkeit. Ganz besonders gilt das beim Stricken für Menschen ohne Obdach, die im Winter schutzlos der Kälte ausgesetzt sind. In Südtirol leben schätzungsweise 500 bis 700 Menschen auf der Straße, in verlassenen Häusern, unter Brücken oder auf Parkbänken.
Für diese Menschen hatten Messe Bozen gemeinsam mit der Caritas, der Südtiroler Bäuerinnenorganisation, dem Katholischen Familienverband Südtirol und den Südtiroler Weltläden Anfang September die Aktion “Stricken für den guten Zweck” ins Leben gerufen. Pünktlich zur Adventszeit ging die Initiative nach über zwei Monaten mit einem überwältigenden Ergebnis zu Ende: Strickbegeisterte aus ganz Südtirol und weit darüber hinaus haben aus einem Berg aus Wollresten unzählige Mützen, Schals, Socken und Handgelenkswärmer für Obdachlose und Flüchtlinge gefertigt.
Mithilfe von 13 der insgesamt 16 über das ganze Land verteilten Südtiroler Weltläden und den unzähligen teilnehmenden Bäuerinnen sowie vielen Mitgliedern des KFS kam eine beachtliche Menge an gespendeter Wolle und liebevoll gefertigter Strickwaren zusammen. Eine besondere Erwähnung verdienen sich die 19 Schüler der Klasse 3B der Mittelschule Sand in Taufers, die einen ganzen Karton voll wärmender Kleidungsstücke schickten. Die weiteste Anreise hatten Schals, Socken und Mützen aus dem Trentino und sogar aus Genua, wo es sich eine treue Besucherin der Kreativ nicht nehmen ließ, sich auch an der Aktion zu beteiligen.
Die Stricksachen wurden nun der Caritas übergeben, die diese in der Vorweihnachtszeit an Obdachlose, Frauen, Männer und Kinder in ihren Strukturen sowie Flüchtlinge als Geschenk verteilt. „Wir danken der Messe Bozen für dieses schöne Zeichen der Menschlichkeit und Solidarität. Die soziale Distanz, die uns die Pandemie leider aufzwingt, drängt obdachlose Menschen noch mehr ins menschliche Abseits als sonst; da tut jede nette und besonders eine solch warme Geste gut!“, erklärte Brigitte Hofmann, die Leiterin des Bereiches „Caritas&Gemeinschaft“ der Caritas anlässlich der Übergabe.
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Strickwaren gesammelt wurden. Die unzähligen Arbeitsstunden, die in die Anfertigung der Strickwaren investiert wurden, sind ein sichtbares Zeichen der Nähe, der Wärme und der Herzlichkeit. Wir möchten uns im Namen aller Partner bei den vielen Menschen bedanken, die sich an der Aktion beteiligt haben. Wir freuen uns, dass wir mit dieser gemeinsamen Aktion in der Weihnachtszeit den Bedürftigsten unserer Gesellschaft eine kleine Freude bereiten können“, freut sich Messedirektor Thomas Mur.