Von: mk
Bozen – „Im Geschäftsjahr 2020 hat die Raiffeisen Landesbank Südtirol flexibel und energisch auf die völlig neue Situation reagiert. Wir haben unseren Kunden umgehend die Unterstützung gegeben, die sie gebraucht haben. Zudem haben wir wichtige Projekte weiter verfolgt und ein sehr gutes Ergebnis erwirtschaftet. Mit den Zahlen sind wir sehr zufrieden“, sagt Präsident Hanspeter Felder.
Die Raiffeisen Landesbank Südtirol hat die Aufgabe, die 39 Raiffeisenkassen Südtirols bei ihrer Banktätigkeit zu unterstützen. Sie stellte den Raiffeisenkassen auch im abgelaufenen Jahr vielseitige Bank-Dienstleistungen und Produkte in hoher Qualität zur Verfügung und arbeitete vor allem bei der Vergabe von Krediten eng mit ihnen zusammen. Darüber hinaus wurde die gesamte Organisation gestärkt, indem zusätzliche Einlagen gesammelt wurden.
Neuwahl des Verwaltungs- und Aufsichtsrats
„Der Verwaltungsrat wurde von elf auf neun Mitglieder reduziert. Ein Großteil der Mitglieder der Gesellschaftsorgane wurde heute wieder im Amt bestätigt. Die Aktionäre legen Wert auf Konstanz und sind mit unserer Arbeit zufrieden“, so Hanspeter Felder, wiedergewählter Präsident der Raiffeisen Landesbank Südtirol AG. Dem Verwaltungsrat gehören nun folgende Personen an: Josef Alber, Massimo Andriolo, Hanspeter Felder, Wolfram Gapp, Peter Paul Heiss, Jakob Laimer, Georg Mutschlechner, Skocir Veronika, Manfred Wild.
Hanspeter Felder wurde als Präsident in der ersten Verwaltungsratssitzung heute nachmittags bestätigt. Der wieder gewählte Aufsichtsrat besteht aus Hubert Berger, Klaus Steckholzer und Hildegard Oberleiter. Präsident des Aufsichtsrates ist Herr Hubert Berger. Ersatzaufsichtsräte sind Roland Stuefer und Martina Malfertheiner.
Anti-Corona-Kreditspritzen
Raiffeisen konzentriert sich auf Südtirol. „Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Südtirol möglichst abzufedern, haben wir schnell geförderte Kredite ausgezahlt und Kreditstundungen angeboten. In enger Zusammenarbeit mit den Raiffeisenkassen machten wir so für die Südtiroler Unternehmen und Privatpersonen die nötigen Gelder flüssig“, erläutert Felder. Das Kreditvolumen stieg um 12,7 Mio. Euro (0,77 Prozent) auf 1,7 Mrd. Euro. Damit nehmen die von der Raiffeisen Landesbank Südtirol vergebenen Kredite seit über zehn Jahren kontinuierlich zu.
Ausgezeichnete Kreditqualität
Die Qualität der vergebenen Kredite ist ausgezeichnet. Die Problemkredite konnten auf dem sehr niedrigen Vorjahresniveau gehalten werden. Die NPL-Ratio (Non Performing Loan) befindet sich auf einem außerordentlich niedrigen Niveau von 3,28 Prozent.
Bestes Rating
„Die Raiffeisen Landesbank Südtirol ist sehr solide. Sie verfügt über das italienweit höchstmögliche Rating von Moody’s für langfristige Bankeinlagen. Außer der Raiffeisen Landesbank Südtirol können nur sieben weitere in Italien tätige Banken diese Bewertung vorweisen. Sowohl Kunden als auch Neukunden schätzen dies sehr und haben ihre Gelder vermehrt bei uns eingelegt“, so Generaldirektor Zenone Giacomuzzi.
Einlagen
Das Vertrauen der Bewohner unserer Provinz in die Raiffeisen Geldorganisation und in die Landesbank ist ungebrochen. Im Jahr 2020 sind die Kundeneinlagen von privaten Haushalten und Unternehmen weiter angestiegen. Vor allem die Kontokorrenteinlagen und Spareinlagen erfreuen sich weiterhin einer starken Nachfrage und legten um mehr als sechs Prozent zu. Die direkten Einlagen inklusive Obligationen sind um 14,28 Prozent auf 1.714 Mio. Euro gewachsen. Die Gesamteinlagen sanken um 17,47 Prozent auf insgesamt 1,8 Mrd. Euro. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Bank als wirtschaftlichere Alternative zu den kurzfristigen Pensionsgeschäften am Markt über die Cassa Compensazione&Garanzia die Refinanzierungen bei der Europäischen Zentralbank gefunden hat. In Folge wurden weit weniger Refinanzierungsgeschäfte am Markt abgeschlossen. Die indirekten Einlagen (Investmentfonds, Obligationen Dritter, Aktien, Lebensversicherungen, Raiffeisen Offener Pensionsfonds) beliefen sich zum Jahresende auf 3.204 Mio. Euro (+2,80 Prozent).
Gute Rentabilität trotz tiefer Zinsen
Die Geld- und Kapitalmarktzinssätze verharrten auch im Geschäftsjahr 2020 auf historisch niedrigem Niveau. Dennoch lag der Zinsüberschuss mit 43,7 Mio. Euro um 6,78 Prozent über dem Wert des Geschäftsjahres 2019. Der Provisionsüberschuss stieg um 8,20 Prozent auf 16,8 Mio. Euro an.
Effiziente und schlanke Struktur
Die Raiffeisen Landesbank Südtirol achtet auf den disziplinierten Umgang mit den Ressourcen. Das „Cost-Income“-Verhältnis, das bekannteste Maß für Effizienz bei Banken, liegt beim europäischen Spitzenwert von 44,69Prozent.
Starke Kapitalausstattung
Das Eigenvermögen der Raiffeisen Landesbank Südtirol ist durch die positive Wertentwicklung der italienischen Staatspapiere, den Verkauf von Beteiligungen sowie durch den erzielten Reingewinn im Laufe des Jahres 2020 von 394 Mio. Euro auf 425 Mio. Euro (+7,80Prozent) angestiegen. Die harte Kernkapitalquote (sogenannte „CET 1-Quote”) ist mit 20,54Prozent mehr als doppelt so hoch wie aufsichtsrechtlich vorgegeben.
Sehr gutes Ergebnis
Trotz extrem niedrigem Zinsniveau und der schwierigen Lage wurde ein Reingewinn erwirtschaftet, der wesentlich zur Stabilität der gesamten Raiffeisen-Organisation beiträgt.
Es ist der Raiffeisen Landesbank Südtirol gelungen, einen Gewinn vor Steuern von 32,65 Mio. Euro zu erwirtschaften. „Wir sind solide aufgestellt, um die Herausforderungen der nächsten Jahre anzugehen. Um den Wohlstand im Land zu erhalten und unsere Kunden gut zu begleiten, werden wir und die Raiffeisenkassen unsere Ressourcen weiterhin gezielt einsetzen“, sagt Felder. Im Jahr 2020 wurden keine Dividenden an die Aktionäre ausgezahlt. Die Gesellschafterversammlung hat heute die Ergebnisse beschlossen.
Fokus auf nachhaltiges Wirtschaften
2019 hat die Raiffeisen Landesbank Südtirol auf freiwilliger Basis erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. „Wir sind eine geprüft nachhaltige Bank. 2020 konnten Raiffeisen-Kunden die erste grüne Anleihe zeichnen. Zudem habe man einige Umwelt-Aktionen organisiert und im Dezember das Zertifikat Audit Familie und Beruf erhalten, sagt Giacomuzzi.
Ausblick
Zum heutigen Zeitpunkt ist es schwierig, die Folgen des Covid-19-Notstands auf Südtirol genau abzuschätzen. „Der Verwaltungsrat verfolgt die weitere Entwicklung der Covid-19-Pandemie aufmerksam und ist guter Hoffnung, dass ein Großteil der Bevölkerung in kurzer Zeit im Laufe des Geschäftsjahres 2021 geimpft werden kann. Davon wird die Erholung der Wirtschaftstätigkeit in Südtirol maßgeblich abhängen. Wir werden unsere Kunden weiterhin bestmöglich begleiten und die weitere Entwicklung der gesetzlichen Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaftstreibenden verfolgen“, sagt Zenone Giacomuzzi
Im Focus stehen weiterhin die hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen für die Kunden, die umsichtige Verwaltung der Ressourcen und die sorgfältige Prüfung der Rückzahlungsfähigkeit der Kreditnehmer.
„Bei der Erstellung der Planung wurden die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und die volkswirtschaftlichen Entwicklungen, so weit wie im März 2021 erkenntlich, berücksichtigt. Wir gehen von einem bescheidenen Wachstum sowohl bei den Kundeneinlagen als auch bei den Ausleihungen aus. Im Kreditbereich ist trotz sehr vorsichtiger Schätzungen eine größere Schwankungsbreite bei den Ergebnissen möglich. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewältigung der außerordentlichen Aufgaben des Jahres 2021 sind jedenfalls gegeben. Die gute Kapitalausstattung lässt uns zuversichtlich in die Zukunft schauen“, so abschließend der Generaldirektor.