Sanitätsbetrieb und Dachverband besprechen Maßnahmenpaket zur Verringerung der Wartezeiten

Gesundheitsdienste zur rechten Zeit gewährleisten

Montag, 23. Oktober 2017 | 12:23 Uhr

 

Bozen – Bei einem Informationstreffen mit dem zuständigen Direktor der Abteilung Krankenhausbetreuung Luca Armanaschi und dem Abteilungsdirektor für Kommunikation und Bürgeranliegen Lukas Raffl haben die Ausschussmitglieder des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit Einblick in die zahlreichen Maßnahmen erhalten, die derzeit ins Rollen gebracht werden, um die Wartezeiten für Visiten und Therapien zu verringern.

Das Thema Wartezeiten ist zwar weder neu noch erfreulich, haben doch letzthin manche Fristen wieder zugenommen und immer wieder zu großem Ärgernis in der Bevölkerung und zu öffentlichen Diskussionen geführt. Die präsentierten Vorgangsweisen stimmen aber zuversichtlich.

Gearbeitet wird an verschiedenen Fronten, um die Wartezeiten möglichst kurz zu halten und zugleich auch in Zukunft die hohe medizinische Versorgungsqualität zu garantieren. Neben der personellen Aufstockung in den kritischen Fachbereichen soll die Angemessenheit der zugewiesenen klinischen Priorität unter die Lupe genommen werden. Daneben wird die schrittweise Vereinheitlichung der Vormerkungssysteme in den vier Gesundheitsbezirken den Zugang zu den sanitären Leistungen künftig erleichtern: Mittels einer einzigen, einheitlichen Rufnummer kann der Patient landesweit Leistungen vormerken und damit selbst entscheiden, wo er die Visite durchführen will. Der neu eingerichtete Erinnerungsservice mittels SMS oder E-Mail soll außerdem sicherstellen, dass die vorgemerkte Visite auch beansprucht wird oder andernfalls eine termingerechte Absage erfolgt.

Mit Blick auf die verschiedenen Generationen und Möglichkeiten wurde beim Treffen seitens des Dachverbandes unterstrichen, dass bei allen technischen Verbesserungen und Kommunikationsmitteln jedenfalls auch darauf zu achten ist, dass sich die Klienten immer willkommen und ernstgenommen wissen. Die hohe Zufriedenheitsrate, wie sie immer wieder erhoben werden kann, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Bereiche gibt, wo die Dinge nicht zufriedenstellend funktionieren und sich Patienten verloren fühlen. Dagegen lässt sich unter anderem mit Information, Sensibilisierung und Bildungsmaßnahmen arbeiten. In verschiedenen Projekten dazu besteht bereits heute eine sehr bewährte Zusammenarbeit zwischen dem Südtiroler Sanitätsbetrieb und dem Dachverband für Soziales und Gesundheit, der seinerseits die betreffenden Mitgliedsorganisationen miteinbezieht. Sie ist eine Fortbildungsreihe für verschiedene Berufsgruppen im Gesundheitswesen in Vorbereitung, bei den landesweit organisierten Abenden zum “Stil ändern” wird auf den wichtigen Aspekt der Selbstverantwortung für ein gesundes Leben verwiesen und in Pilotprojekten zu einzelnen Krankenhausabteilungen überlegen Verantwortliche des Sanitätsbetriebes und des Dachverbandes gemeinsam, wie ganz konkret Abläufe ohne Qualitätsverlust beschleunigt und Wartezeiten verringert werden können.

Der Dachverband tritt vorrangig in Vertretung der Menschen mit einer chronischen Erkrankung oder einer Behinderung auf, etwa 120.000 Bürger/innen in Südtirol. An sie gehen ca. 70 % der Gesundheitsdienstleistungen und so muss das Sanitätsmanagement künftig vermehrt nach Lösungen suchen, wie dieser große Anteil der Leistungen systematischer und längerfristig organisiert werden kann. Deshalb ist es im Sinne der Patientenorganisationen, wenn wiederkehrende Termine für Kontrollvisiten sofort festgelegt werden und es ein Erinnerungsverfahren geben sollte, welches die Bürger rechtzeitig auf die vorgemerkten Termine hinweist.

Martin Telser fasste die Ergebnisse zum Treffen so zusammen: “Aus der Vorstellung ging klar hervor, dass der Südtiroler Sanitätsbetrieb ernst zu nehmende Schritte setzt, um die langen Wartezeiten in den kritischen Fachbereichen in den Griff zu bekommen. Bei dieser anspruchsvollen Zielsetzung ist es unerlässlich, dass dem Bürger nicht nur die Eigenverantwortung in Gesundheitsfragen bewusst gemacht wird, sondern dass die Patientenorganisationen auch künftig ihre Erfahrungen und Empfehlungen für die praktische Gestaltung der Gesundheitsdienste einbringen können, indem sie regelmäßig über die erhobenen Situationen und über vorgesehene Maßnahmen unterrichtet werden.”

Von: luk

Bezirk: Bozen